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Bauleitung: Halbseitige Öffnung wäre Sicherheitsrisiko Straßen bleiben zu: Abwasserentsorgung verbaut tonnenschwere Kanalteile

Von Daniel Wrüske 05.03.2014, 02:21

Schönebeck l Am 6. Mai soll die Wilhelm-Hellge-Straße wieder für den Fahrzeugverkehr freigegeben werden und einige Tage später, am 14. Mai, auch die Stadionstraße. Diese Termine wurden jetzt im Bauausschuss des Stadtrates öffentlich bekannt gegeben.

Eine halbseitige Öffnung der Fahrbahnen, wie vielfach öffentlich gewünscht, ist nicht möglich. Denn in den kommenden Tagen beginnen umfangreiche Kanalarbeiten im Auftrag der Abwasserentsorgung Schönebeck (AbS). "Hier werden bis zu 22 Tonnen schwere und speziell angefertigte Teile verbaut", sagt Bauleiter Thomas Iden. Dazu käme umfangreiche Krantechnik zum Einsatz.

Aus Gründen der Sicherheit und der Baufreiheit sei es nicht möglich, gleichzeitig Straßenbereiche zu öffnen, sagte der Bauleiter weiter.

Die AbS erneuert als einer von drei Bauherren im Kreuzungsbereich Hellgestraße/Stadionstraße/Am Stadtfeld das Kanalsystem, in dem das Wasser des Randelgrabens in den Solgraben geführt wird. Engstellen in der Hydraulik sollen beseitigt werden. Dazu werden zum Teil größere Rohre gesetzt und vorhandene funktionsfähige Kanäle sowie ein Auslaufbauwerk saniert.

Während der Bauarbeiten hat sich gezeigt, dass die Rohre nicht so liegen, wie in Planzeichnungen dargestellt. Außerdem müssten, so Thomas Iden, für die Verbindung der Rohre spezielle Sonderschächte maßgenau angefertigt werden - besagte bis zu 22 Tonnen schwere Teile (Volksstimme berichtete). Thomas Iden sagt, dass diese Gegebenheiten auch zu Bauverzögerungen geführt hätten. Um die Kanäle setzen zu können, benötige man eine gesicherte, drei bis vier Wochen andauernde frostfreie Periode.

Dass die Bauleute und Planer sich an der Baustelle Hellgestraße/Stadionstraße/Am Stadtfeld auch mit ungewollten Überraschungen konfrontiert sehen, zeigt neben der Solgrabenbrücke auch ein aktuelles Beispiel. So wurde jetzt bemerkt, dass ein Kanal des Randelgrabens durch ein Trinkwasserrohr quer gekreuzt wird. Fast ein Viertel des Schachts ist damit abgeschnitten. "So wurde in der DDR gebaut ohne dabei zu beachten, dass die Leistungsfähigkeit des Kanals beeinträchtigt ist", sagt Baudezernent Guido Schmidt. Die AbS entzerre durch die neuen Kanäle auch diesen Zustand. "Das ist die erste größere Maßnahme des Niederschlagswasserbeseitigungskonzeptes."