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Am Sonnabend bundesweiter "Tag der Archive" / Schönebecker Stadtarchiv hat sich mit Vortrag über die Frauen der Stadt vorbereitet Frauen sind in der Geschichte der Stadt nicht unbedeutend

Von Olaf Koch 10.03.2014, 02:30

Schönebeck l Eine Veranstaltung in der Art eines Monologes wie im Schulunterricht war das nicht. Als das Schönebecker Stadtarchiv am vergangenen Sonnabend zum deutschlandweiten "Tag der Archive" einlud, wandelte sich der Vortrag von Archivleiterin Britta Meldau in eine muntere Diskussionsrunde. Anwesend waren zahlreiche Schönebecker, die selbst mit allerhand Wissen zur Geschichte der Stadt ausgestattet waren.

So wurde lange über das immer wieder auftauchende Gerücht gefachsimpelt, ob es nun unterirdische Gänge von Punkten der Stadt zu Hügeln und Bergen außerhalb gibt. Fundiert sind die Geschichten nicht. Fast jeder der Gäste am Sonnabend hatte seine eigene Deutung, die im Grunde auch sinnhaft waren. "Aber nein, uns ist dazu offiziell nichts bekannt", so die Leiterin des Stadtarchives Britta Meldau. Sie muss es wissen.

Denn Britta Meldau und ihr Kollege Mathias Hille sind die Hüter der schriftlichen Geschichte von Schönebeck. In den modernen Regalen im Keller des Stadtarchives lagern Urkunden, Dokumente, Zeichnungen, Nachlässe und Fotos von unschätzbarem Wert für die Elbestadt. Bis heute verfügt das Stadtarchiv über 500 laufende Meter Akten, alles fein säuberlich sortiert.

Ältestes Stück ist eine Urkunde mit angehängtem Salzsiegel, das die Jahreszahl 1336 trägt. "Das ist ein Schriftstück, was den Vertrag um Solgüter betrifft", berichtet Mathias Hille. Sein "Lieblingsstück" ist übrigens eine alte Zeichnung zum Kanzelbau der St.-Johannis-Kirche aus dem Jahr 1674. Hille freut sich immer wieder über diese akribische Zeichnung, nach der später die Kanzel gebaut wurde.

"Frauen - Männer - Macht" so der Titel der Veranstaltung am Sonnabend. Britta Meldau hatte sich in ihrem Vortrag für die Gäste vorbereitet und überraschte mit Namen und Persönlichkeiten, alles insgesamt Frauen, die für die Stadtgeschichte von Bedeutung waren. Dass die Elbestadt nach dem Krieg einmal eine Oberbürgermeisterin hatte, dass wusste ein Großteil der Besucher des Stadtarchives. Sie kannte auch noch ihren Namen: Maria Krause. Später ging sie nach Barby als Bürgermeisterin und erhielt im Jahr 1973 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Schönebeck verliehen - im Übrigen gemeinsam mit einer anderen Frau: Dr. Elisabeth Reinhold. "Sie sehen also, dass Frauen in der Schönebecker Geschichte nicht unbedeutend waren", so Britta Meldau zur Volksstimme.

Mehr zum Archiv im Internet: www.schoenebeck-elbe.de