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Erna und Horst Barby aus Schönebeck feiern ihre diamantene Hochzeit / Nur vier Wochen nach dem Kennenlernen wurde bereits geheiratet "Ich habe dann einfach alles versucht, um den Mann zu behalten"

Von Hella Hoofdmann 14.03.2014, 01:22

Schönebeck l Eigentlich sind Horst und Erna Barby an ihrem Hochzeitstag nie Zuhause. "Wir machen immer eine kleine Reise", erzählt das Ehepaar aus Schönebeck. Doch in diesem Jahr, pünktlich zur diamantenen Hochzeit, mussten die beiden ihren Urlaub verschieben. Der Grund: Erna Barby musste vor kurzem das erste Mal ins Krankenhaus - wegen eines Augenleidens. "Aber wir holen die Reise nach. Sobald es geht, werden wir wieder nach Bremen fahren. Ich liebe die Stadt, dort fühle ich mich einfach wohl. Wir waren schon so oft da, ich kenne dort jeden Stein", erzählt die rüstige Dame. Kein Wunder, denn mittlerweile hat sie ganz Deutschland bereist. Meistens mit dem Zug, aber immer mit Ehemann Horst an ihrer Seite. "Wir kennen eigentlich alle Großstädte in Deutschland", sagt der Rentner. Zusammen waren sie aber auch schon in Moskau oder Sotschi.

Kennengelernt haben sich Erna und Horst Barby vor sechzig Jahren beim Tanzen. "Horst hat mich anschließend nach Hause gebracht. Und danach habe ich dann einfach alles versucht, um den Mann zu behalten", erinnert sich Erna Barby. Und tatsächlich - nur vier Wochen nach dem Kennenlernen gaben die beiden sich bereits das Ja-Wort. "Ich habe einfach das Aufgebot bestellt", erzählt Horst Barby. "Und dann sind wir zusammen in unsere erste Wohnung gezogen. Die hatte nur ein Zimmer."

Nicht zu streiten ist das Geheimnis dieser langen Ehe

Das Geheimnis ihrer langen Ehe geben die beiden auch gerne Preis. "Meine Frau sagt immer, erwachsene Leute streiten sich nicht", erzählt Horst Barby. Und Erna Barby ergänzt: "Man muss sich einfach alles sagen können und dann ist die Welt auch schnell wieder in Ordnung." Nur in einem Punkt sind sich die beiden auch nach 60 gemeinsamen Jahren uneinig: Das liebe Geld. "Ich bin jetzt 83, warum soll ich in meinem Alter noch sparen? Ich bin ein Flüchtling, komme aus Danzig. Wir hatten nie viel. Das Wort sparen kenne ich also eigentlich nicht. Aber mein Mann will immer sparen", sagt die Seniorin. Horst Barby hat aber noch ein ganz anderes Ziel: "Ich werde 102 Jahre alt", ist er sich sicher. Doch jetzt freut er sich erst einmal auf die nächste Reise mit seiner Frau nach Bremen. Dort werden die beiden ihr Jubiläum noch einmal in vollen Zügen genießen. Aber: Ein Candle Light Dinner mit mehreren Gängen wird es nicht geben. "Dabei isst man ja bis man platzt. Das finde ich nicht gut", sagt Erna Barby. Aber vielleicht gehen die beiden dann ja eine Runde Tanzen.