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Bürgerversammlung Debatte um Straßen, Beleuchtung, Kita und Lkw-Verkehr

Zur ersten von neun Bürgerversammlungen in Schönebeck in diesem Jahr hat
das Rathaus jetzt eingeladen. Sachsenländer und Felgeleber kamen dabei
mit den Verwaltungsspitzen und Oberbürgermeister Bert Knoblauch ins
Gespräch.

Von Daniel Wrüske 27.03.2014, 02:21

Schönebeck l Das "transparente Rathaus" war ein Wahlversprechen des neuen Schönebecker Oberbürgermeisters Bert Knoblauch (CDU). Die Verwaltung geht den ersten Schritt und will in diesem Jahr insgesamt neun Bürgerversammlungen in den Ortsteilen Schönebecks durchführen. "Wir wollen miteinander ins Gespräch kommen und vor Ort klären, was den Leuten unter den Nägeln brennt", sagt Bert Knoblauch.

Den Auftakt gab es Dienstagabend im Kulturhaus Felgeleben. Mit seiner "großen Mannschaft", war der Stadtchef da, sämtliche Dezernenten, der Amtsleiter für Wirtschaftsförderung und Henrik Scheffler vom Grundwassermanagement standen Rede und Antwort. Sachsenländer und Felgeleber sprachen Probleme an, diskutierten mit den Verwaltungsspitzen und gaben Hinweise, was in ihren Stadtteilen verbessert werden kann. Neben den Problemen Vernässung und Grundwasser (Seite 13) gab es weitere Themen:

Kita Am Gänsewinkel

Die Kindertagesstätte Am Gänsewinkel wartet weiter auf ihre Sanierung. Stadt und Kreis hatten sie im Förderprogramm Stark III für energetische Sanierung als Top-Favoriten gesetzt. Doch das Land nahm das Projekt nicht an. Eltern haben jetzt Oberbürgermeister Bert Knoblauch für den 13. Mai zu einem Gespräch eingeladen. Der Stadtchef nahm an. Er sagte: "Es soll Neuauflagen des Förderprogrammes geben. Wir sind als Verwaltung dran, und wollen uns wieder um das Geld bemühen. Allein aus dem städtischen Haushalt ist die Sanierung nicht zu stemmen." Vertreter des Elternkuratoriums, wie Kathleen Sabaschus, sagen, dass die Umsetzung des Kita-Konzeptes als Sebastian-Kneipp-Kita unter den jetzigen baulichen Bedingungen sehr schwierig sei.

Schwerlastverkehr

Fritz Brednow machte darauf aufmerksam, dass immer noch sehr viele Lastkraftwagen durch Felgeleben und Sachsenland fahren würden. Er drang darauf, die Beschilderung zu ändern, damit die Ortsumgehung ihre Wirkung erziele. Andere Bürger sprachen sich dafür aus, grundsätzliche Verbote für große Fahrzeuge auszusprechen. Dass das nicht so einfach möglich sein, machte Ordnungsdezernent Joachim Schulke deutlich. "Wenn die Straßen entsprechend ausgebaut sind, um Schwerlastverkehr aufnehmen zu können, darf nicht einfach ein Verbot ausgesperochen werden." Das nämlich würde auch Versorgungs-Lkw betreffen, wie die des Kreiswirtschaftsbetriebes. In anderen Bereichen gebe es Beschilderung, so in der Sachsenlandstraße, die für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen ausgelegt sei. Oder die Hinweise "Betriebsfahrzeuge frei". Das allerdings, sagt Fritz Brednow, würden einige Lkw-Fahrer ausnutzen mit dem Hinweis, sei seien alle Betriebsfahrzeuge.

Das große Problem, das wurde bei der Einwohnerversammlung deutlich: Die überörtliche Beschilderung fehlt. Das Land als zuständige Straßenaufsicht für die Ortsumgehung will das im nächsten Monat in Angriff nehmen. Das Rathaus wiederum habe darauf aufbauende Beschilderungskonzepte für das Stadtgebiet "fertig in der Schublade", sagt Joachim Schulke. "Vor eineinhalb Jahren haben wie dem Land unsere Vorschläge gemacht. Wir haben unsere Hausaufgaben rechtzeitig erledigt." Warum bisher nicht passiert sei, konnte der Dezernent nicht beantworten, das liege einzig in der Zuständigkeit des Landes. Die Verwaltung hofft, dass sich mit der neuen Beschilderung, die Stadt will dann auch die Gewerbegebiete direkt ausweisen, etwas ändert. Bis dahin sollten Bürger auch Kennzeichen von Lkw melden, die sich nicht an die Vorschriften halten.

Straßenbeleuchtung

Die Beleuchtung in der Heinrichstraße und in der Kurzen Straße reicht nach Ansicht von Werner Grundmann nicht aus. Zumindest für die Heinrichstraße hat das Rathaus eine Lösung parat: "Wir werden die vorhandenen Lichtpunkte durch weitere ersetzen", sagt Baudezernent Guido Schmidt. Das heißt, eine neue Straßenlaterne wird aufgestellt. Zudem werden die verschlissenen und teilweise maroden Holzmasten ersetzt. "Vorbehaltlich der Haushaltsgenehmigung wird das in diesem Jahr erfolgen", sagt der Baudezernent.

Straßensanierung

Einen grundhaften Straßenausbau in Felgeleben und Sachsenland wird es 2014 nicht geben. Dafür fehlen im Haushalt der Stadt die Mittel. Dennoch hat die Bauverwaltung vor, in diesem Jahr auf die Straße Am Gänsewinkel eine neue Deckschicht aufzubringen. Die Felgeleber haben für diese Straße auch eine Verkehrsberuhigung angeregt, um das Umfeld der Kindertagesstätte sicherer zu machen. Das Rathaus will das prüfen.

Angesprochen wurden auch die Salzburger Straße und die Blumenstraße (Einmündung). Hier, so Anwohner, haben die Fahrbahnen starke Unebenheiten. "Kann man nicht Kräfte des Bauhofs bemühen, diese Löcher zu stopfen", so die Frage. Baudezernent Guido Schmidt sprach in diesem Zusammenhang vom "Kampf gegen Windmühlen". Ein grundhafter Ausbau sei die richtige Variante, doch es fehlt am Geld. Die Bauverwaltung will aber veranlassen, stark beschädigte Stellen zu reparieren und gegebenenfalls eine Betonlöcherplatte zu setzen, um die Fahrbahn fester zu bekommen. Guido Schmidt: "So lange wie nicht ausgebaut wird, können wir leider nur flicken."

Kastanienallee

Am alten Friedhof in Felgeleben wird gebaut. "Steht damit auch die Kastanienallee zur Disposition?", fragen Bürger. Antwort aus der Verwaltung: Die Allee ist unbedingt erhaltenswert und bleibt bestehen.