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Nach erneutem Containerbrand in der Barbyer Straße Ermittlungsgruppe hat heiße Spur aufgenommen

Von Andreas Pinkert 12.04.2014, 03:23

Erneut brennt es am Containerstellplatz in der Barbyer Straße. Schnell schlagen Polizeibeamte zu und nehmen Verdächtige mit. Die eigens dafür gebildete Sonderkommission wertet jetzt neben vielen Bürgerhinweisen aus, ob es sich um den lange gesuchten Feuerteufel von Calbe handelt.

Calbe l Am Donnerstagabend ist die Brandserie des Feuerteufels von Calbe ein Thema beim Hauptausschuss im Rathaus. Bürgermeister Dieter Tischmeyer: "Viele Calbenser haben Angst davor, dass sie beim nächsten Brand zum Opfer werden könnten." Das Stadt- oberhaupt appelliert an die Aufmerksamkeit aller Bürger. Jede Veränderung, jede Auffälligkeit im Umfeld sollte wachsam registriert und der Polizei gemeldet werden.

"Bürgerhinweise führten zu einem Verdächtigen, der zur Vernehmung mitgenommen wurde."

Marco Kopitz, Pressesprecher Polizei

Auch Fraktionschef Sven Hause (Alternative Liste), selbst Anwohner der Neuen Wohnstadt, verweist darauf, vor dem Einsteigen Fahrzeuge auf mögliche Brandspuren zu untersuchen. Uwe Wirth ist wegen der Fortschreibung der städtischen Risikoanalyse zum Brandschutzbedarf in seiner Funktion als Ortswehrleiter vor Ort. Was er und alle Ausschussmitglieder zu diesem Zeitpunkt nicht wissen: Der Feuerteufel hat in diesen Minuten wieder zugeschlagen.

Gegen 18.10 Uhr wird der Bereitschaftsdienst der Freiwilligen Feuerwehr Calbe zu einem Containerbrand in der Barbyer Straße alarmiert. Erneut ist es der Stellplatz in Höhe des Wohnhauses Nummer 54. Die Stelle, wo in den vergangenen Wochen bereits zweimal ein Container brannte. Die Stelle, wo zweimal der Keller des Wohnhauses in Flammen aufging und wo in unmittelbarer Nähe zwei Lkw und zwei Autos komplett ausbrannten.

Auch diesen Brand können die Blauröcke schnell löschen. Ebenso schnell greifen Polizeibeamte in Uniform und in zivil ein.

"Aufgrund von Bürger-hinweisen führte die Spur zu einem Verdächtigen, der zur Vernehmung mitgenommen werden konnte", bleibt Polizeisprecher Marco Kopitz vorerst noch vage. Weitere Angaben wolle er nicht machen. Schließlich gelte es zu prüfen, wieviele Verbindungen es zwischen dem Verdächtigen und den Bränden in der Stadt gibt. "Die Beweise müssen rechtskräftig untermauert sein, um vor einem Gericht Bestand zu haben. Schnellschüsse bringen gar nichts", sagt Kopitz. "Eine schnelle Vorverurteilung wäre fatal." Nach Volksstimme-Information befragte die Polizei neben dem Mann aus der Neuen Wohnstadt auch dessen junge Freundin.

"Eigens zur Aufklärung der Calbenser Brandserie ist eine Ermittlungsgruppe eingerichtet worden, die mit Hochdruck daran arbeitet", erklärt Kopitz weiter. Dafür sind vier Beamte aus Schönebeck in das Polizeirevier der Saalestadt in der Arnstedtstraße beordert worden, um sich ausschließlich um diese Fälle zu kümmern. Dazu kämen zusätzliche Beamte im Außendienst.

"Die Calbenser sind sehr aufmerksam", sagt Kopitz weiter. "Sehr viele Zeugenaussagen sind aufgenommen worden. Der Aktenberg hat bereits eine beträchtliche Höhe erreicht und wird genauestens geprüft."

Alle sachdienlichen Hinweise nehmen die Polizeibeamten der Ermittlungsgruppe jederzeit gern entgegen. "Nur gemeinsam gelingt es, dem Brandstifter das Handwerk zu legen", sagt Kopitz.

Wer etwas Auffälliges in seinem Umfeld beobachtet, wem etwas Verdächtiges berichtet wird, was mit der Brandserie in Zusammenhang stehen könnte, kann sich an (039291)461990 oder den allgemeinen Notruf 110 wenden.