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Bei zwei Brandstiftungen in der Nacht zum Mittwoch konnte größerer Schaden verhindert werden Calbes Feuerteufel kennt weiterhin keinen Skrupel

Von Andreas Pinkert 17.04.2014, 03:15

Der Feuerteufel von Calbe kennt weiter keinerlei Skrupel. In der Nacht zum Mittwoch mussten 23 Feuerwehrkameraden wieder zur ehemaligen Zentralwerkstatt des damaligen Metallleichtbaukombinates (MLK) ausrücken. Auch im sozialen Netzwerk Facebook tobt eine Welle der Empörung.

Calbe l Traurig aber wahr: Ortswehrleiter Uwe Wirth behält leider Recht mit seiner Vermutung, dass der Feuerteufel weiter sein Unwesen in Calbe treiben wird, scheinbar völlig unbeeindruckt von verstärkter Polizeipräsenz. In der Nacht zum Mittwoch versuchte der fieberhaft Gesuchte an Toren der ehemaligen MLK-Zentralwerkstatt an der Ringstraße zu zündeln. 2.16 Uhr erfolgte die Alarmierung durch einen Sicherheitsdienst. "Wir sind mit 23 Kameraden ausgerückt, mit zwei Löschfahrzeugen und der Drehleiter", sagt Wirth und ergänzt: "In diesen Tagen muss man auf alles vorbereitet sein."

Polizeisprecher Marco Kopitz lobt die Wehr für ihren erneuten schnellen Einsatz. Die Kameraden löschten die beiden Tore, so dass es zu keinen weiteren Beschädigungen des gelagerten Holzes kam. "Spuren von Brandbeschleuniger wurden festgestellt und gesichert", sagt Kopitz. "Ein eingesetzter Spurensuchhund konnte keine Fährte aufnehmen." Die gewonnenen Erkenntnisse und Aussagen werden jetzt der gegründeten Ermittlungsgruppe übergeben.

Was die Kameraden zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: Schon zwischen 0 und 0.30 Uhr versuchten Unbekannte, an einer auf dem ehemaligen Tengelmann-Parkplatz stehenden Lkw-Sattelzugmaschine eines niederländischen Blumenhandelunternehmens Feuer zu legen, den die beiden schlafenden Insassen glücklicherweise bemerkten und löschen konnten. Erst am Morgen wurde der Brand gemeldet. "Wäre der Lkw in Flammen aufgegangen, hätte es zu 100 Prozent zwei Tote gegeben", schüttelt Kameradin Sabrina Kirchhoff den Kopf. "Der Täter hat einfach keine Skrupel mehr, ich bin richtig fassungslos."

Die Wahl der jüngsten Brandorte verdeutlicht, dass der Feuerteufel in seinem Vorgehen weitermacht wie bisher. Auf dem Parkplatz in der Barbyer Straße brannten bereits im Dezember zwei Lkw-Führerhäuser aus. Nur wenige Meter auf der gegenüberliegenden Straßenseite brannten zwei Autos komplett aus, ging kürzlich zweimal der Keller eines Wohnhauses in Flammen auf und wurden wiederholt Container davor entzündet.