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Interview mit Schönebecks Oberbürgermeister Hans-Jürgen Haase "In neun bis zehn Wochen liegen erste Ergebnisse vor"

Von Olaf Koch 22.01.2011, 05:25

Schönebecks Oberbürgermeister Hans-Jürgen Haase (parteilos) stellte sich gestern dem Elbekanal. Moderator Christian Kolbe interviewte das Stadtoberhaupt zum Hochwasser und zur Grundwasserproblematik. Die Volksstimme war dabei. Seit gestern Abend wird die Sendung ausgestrahlt.

Schönebeck. Die Stadt Schönebeck ist mit dem Januarhochwasser dieses Jahres an einer Katastrophe vorbeigerutscht. Als Grund nannte Oberbürgermeister Haase zahlreiche Baumaßnahmen in den vergangenen Jahren. "Nach dem Hochwassern in den Jahren 2002 und 2003 hat das Land viel Geld bereitgestellt", so Haase in dem Interview mit dem Elbekanal. So wurden unter anderem die Aqua-Barriere angeschafft und vor Teutloff an der Elbe eine Hochwassermauer errichtet.

"Ich denke, dass wir in der Frage eines Hochwassers nun sehr viele Erfahrungen haben. Deshalb waren wir viel unaufgeregter." Als problematisch sieht Haase das Drängwasser, das von den Flüssen – Saale und Elbe – in das Hinterland gedrückt werde. "Wir wissen leider nicht, wie es weitergehen soll", räumte der Oberbürgermeister ein.

Die Stadt allein sei in dieser Frage völlig überfordert. Aus diesem Grund setzt auch Hans-Jürgen Haase auf die Arbeitsgruppen des Grundwassermanagements. Scharf kritisierte er Anschuldigungen, dass in den Arbeitsgruppen keine Experten säßen. Auf Nachfrage von Christian Kolbe zählte Haase die Mitglieder auf. "Und ich freue mich, dass auch Dr. Sichting, ein anerkannter Experte, mit dabei ist."

Bereits in neun bis zehn Wochen sollen erste Ergebnisse im Rahmen des Grundwassermanagements vorliegen. Ohne sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen und den Analysen der Arbeitsgruppen vorzugreifen, könne vielleicht auch jetzt schon geholfen werden, so Haase. Beispielsweise sollen die Landwirte angesprochen werden, ihre Äcker nicht zum Ort hin zu pflügen, sondern parallel. "Schon das wäre eine kleine Hilfe."

Auch das Setzen von Tiefbrunnen nannte Haase in dem Interview als Möglichkeit. Er betonte, dass es eine Vielzahl von technischen Möglichkeiten gebe. "Die Fragen sind nur die Sinnhaftigkeit und Finanzierbarkeit", machte der Oberbürgermeister deutlich. Seiner Meinung nach seien die Bürger der Stadt inzwischen bereit, solidarisch zu helfen. In der Diskussion befindet sich ein so genannter Grundwasser-Euro, also ein Beitrag aller, um für alle das Grundwasserproblem dauerhaft zu lösen.

Gefragt, warum Haase nicht vor einer Woche bei der Protestdemonstration vor dem Tolberg-Saal dabei war, machte er deutlich, dass das genannte Treffen eine politische Veranstaltung einer Partei gewesen sei. "Es ist nicht meine Art, mich zu verstecken, aber ich gehe nicht zu einer Radau-Veranstaltung". Auch in Felgeleben war er in der Vergangenheit häufig. Seine 86-jährige Tante wohnt in der Illhardtstraße. "Ich weiß also, wie es den Felgelebern geht."

www.elbekanal.de