1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Ministerpräsident will Schönebeck helfen

Breitband und Vernässung Ministerpräsident will Schönebeck helfen

Vernässung und Breitband - bei diesen zwei Kernpunkten hat
Ministerpräsident Reiner Haseloff Schönebeck Unterstützung zugesagt.
Anlass war sein Antrittsbesuch bei Oberbürgermeister Bert Knoblauch.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 19.04.2014, 03:15

Schönebeck l Schönebeck liegt Ministerpräsident Reiner Haseloff am Herzen. Zumindest will er sich verstärkt für die Elbestadt einsetzen. Das sagte er am Gründonnerstag im Schönebecker Rathaus, wo er seinem Parteikollegen und Oberbürgermeister der Elbestadt Bert Knoblauch einen Antrittsbesuch abstattete.

"Es ist für mich selbstverständlich, Bert Knoblauch einmal direkt im Rathaus zu besuchen", begründet er seinen Ausflug in die Elbestadt. Und der hat sich für Schönebeck gelohnt. "Wir haben zwei wichtige Dinge besprochen", sagt Haseloff nach der einstündigen Sitzung mit den Verantwortlichen der Stadtverwaltung im großen Sitzungssaal.

"Erstens ist es gut, dass beim Thema Vernässung der Entlastungsgraben eine Lösung ist", sagt Haseloff. "Wir wissen, dass Schönebeck bei der Vernässung das betroffenste Gebiet in Sachsen-Anhalt ist", betont der Ministerpräsident. Hierbei müsse es so schnell wie möglich zur Investition kommen. Wobei auch die Unterhaltungskosten berücksichtigt werden sollen, sagt er. Doch genau das ist der Knackpunkt. Für die Stadt selbst ist die Lösung des Vernässungsproblems eine freiwillige Aufgabe. Folglich könnte die Kommunalaufsicht die zusätzlichen Kosten beanstanden.

"Wir werden beim Abfanggraben erheblich gefördert", nennt Knoblauch dankbar einen Fakt. Üblich seien rund 70 Prozent Förderung. Der Abfanggraben wird sogar mit 85 Prozent vom Land gefördert. Dafür sei er dankbar. Trotzdem müsse noch an die Deckungslücke gedacht werden. "Nun müssen wir sehen, wie wir die restlichen 15 Prozent stemmen", sagt Knoblauch, der Barby und Bördeland mit ins Boot holen will. "Schließlich entwässern wir diese Regionen", sagt er.

Doch nicht nur beim Thema Vernässung ist Schönebeck auf Hilfe angewiesen. "Wir wollen den Industriepark West mit einer besseren Breitbandverbindung versorgen", sagt der Oberbürgermeister. Das wiederum sei eine für die Kommune freiwillige Ausgabe - und damit wieder ein Problem der Finanzierung, da die Stadt über keinen ausgeglichenen Haushalt verfügt.

Auch bei diesem konkreten Fall sorgt der Ministerpräsident am Donnerstag für Zuversicht. "Ich werde das in die Staatskanzlei geben, wo die entsprechenden Fördermittel koordiniert werden", kündigt Haseloff an. Seiner Meinung nach brauche man in Schönebeck Expansionsflächen - die bieten sich im Industriepark West an. "Deshalb muss er mit dem Breitbandausbau attraktiver werden", sagt er. Knoblauch freuen diese Aussagen. Trotzdem hält er sich lieber zurück, was eine mögliche Zeitschiene angeht. Nur so viel: "Dieses Vorhaben müssen wir so schnell wie möglich lösen."

Konkreter wird der Oberbürgermeister bei einem Thema, das er im Wahlkampf angepriesen hatte. Jetzt will er Taten folgen lassen. "Ich möchte eine Wirtschaftsrunde in Schönebeck etablieren, erste Gespräche dazu führen wir in den nächsten Wochen", kündigt Knoblauch an. Und auch an dieser Stelle sichert Haseloff dem Stadtchef Unterstützung zu. "In Stendal habe ich so etwas schon besucht", sagt er - auch in Schönebeck würde der Ministerpräsident mit den Firmeninhabern ins Gespräch kommen wollen. Ihm sei es vor allem wichtig, den Unternehmen der Stadt zu signalisieren, dass sie ihren Standort hier belassen und an Erweiterungen denken sollen. Im Anschluss an das Gespräch besuchten Haseloff und Knoblauch die Takata Ignition Systems GmbH. Ein Bericht folgt auf der lokalen Wirtschaftsseite.