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Stadtrat Reiner Hornich schlägt 25 Jahre nach der Wende eine Image-Ausstellung vor Schönebeck soll zeigen, was es kann

Schönebeck hat sich seit der Wende verändert. Stadtrat Reiner Hornich
will, dass die Entwicklung gewürdigt wird. Er regt eine Ausstellung an -
eine Idee, die allerorten fruchtet. Nun muss es konkrete
Umsetzungsideen geben.

Von Daniel Wrüske 22.04.2014, 03:32

Schönebeck l "Die Stadt hat die Pflicht und die Schuldigkeit, nach außen und nach innen zu klären, was alles geschehen ist", sagt der Schönebecker Reiner Hornich. Das Stadtratsmitglied (Fraktion UWG/Grüne) will, dass sich die Elbestadt, und dass man sich in der Elbestadt vergegenwärtigt, was seit der Wende passiert ist. Ein Prozess, der stolz darstellt, dass in Schönebeck nicht die Zeit stehen geblieben ist, und bei allen Bürgern das Gefühl dafür entwickelt, wie wertvoll diese Entwicklungen sind. Reiner Hornich wagt einen Vorstoß im Fachausschuss und regt eine Ausstellung an. "Das ist das Thema eines Bau- und Stadtentwicklungsausschusses, der wir sind, 25 Jahre nach dem Mauerfall das alles aufzuzeigen und darzustellen, wo es hingehen soll." Reiner Hornich ist überzeugt, eine solche Ausstellung kann identitätsstiftend sein, "Interesse füreinander wecken".

Thema einer Schau, so der Politiker, könnten die großen Ansätze der Stadtentwicklung sein, wie Salzelmen oder auch die Elbseite der Altstadt. Doch nicht nur die "Leuchttürme" hat Reiner Hornich im Blick. Er denkt zum Beispiel auch an die Brückenauffahrt zur alten Elbbrücke Richtung Elbenau. "Es ist viel passiert, was manchem gar nicht mehr bewusst ist, einfach weil es `normal` geworden ist." Alles habe aber viel Geld und viel Kraft in Planung und Ausführung gekostet, deshalb verdiene es Würdigung. In Bauausschussvorsitzendem Michael Schulz (CDU) hat Reiner Hornich einen echten Fürsprecher. "Schönebeck ist nicht nur das Vernässungsproblem, aber es wird oft auf das allein reduziert." Die Stadt müsse etwas für ihr Image tun, eine Ausstellung sei der Anfang, aus der eine ganze Kampagne wachsen könnte, so Michael Schulz.

Die Richtung ist klar, auch die Ausführung als Ausstellung. Doch Reiner Hornich selbst lässt offen, wer die Zügel in die Hand nehmen soll. "Ich habe bewusst keinen Antrag gestellt, mit dem die Verwaltung beauftragt wird, eine solche Schau auf die Beine zu stellen." Hornich erhofft sich, dass aus dem Rathaus heraus eine Initiative viele an einen Tisch bringt - vom Stadtarchiv über die Wirtschaft.

Inhaltlich kann auch das Rathaus folgen. Baudezernent Guido Schmidt lobt die Idee, aus dem Blick in die Vergangenheit den Blick nach vorn zu entwickeln. "Alles unter dem Gedanken, sich selbst Mut zu machen und zu motivieren." Doch das könne die Verwaltung nicht allein leisten. Guido Schmidt sagt, das sei eine Frage der Ressourcen, aber auch des professionellen Anspruchs. Er gibt die Idee zurück in die Fraktionen. "Von hier aus kann das Thema in die breite Bürgerschaft getragen werden, auf deren Grundlage eine solche Ausstellung gelingen kann." Denn auch viele Bürger hätten mit ihren Privatinitiativen viel zur Stadtentwicklung beigetragen. Und hätten sicherlich Ideen.

Das Thema ist politisch angeschoben, für gut befunden, jetzt liegt es an konkret Handelnden, die eine Retrospektive in Angriff nehmen.