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Schönebecker Firma ist nach Übernahme gut aufgestellt und will Mitarbeiterzahl steigern Airbag-Zulieferer ist auf Wachstum aus

Von Kathleen Radunsky-Neumann 24.04.2014, 03:22

Schönebeck fährt in fast jedem Auto mit. Denn wesentliche Anzündel-emente für die Airbags werden bei der Takata Ignition Systems GmbH im Industriepark West hergestellt. Der asiatische Mutterkonzern will den Personalstamm in der Elbestadt von 72 auf 85 Mitarbeiter zum Jahresende ausbauen.

Schönebeck l Auf Wachstumskurs befindet sich die Takata Ignition Systems GmbH. Ende 2012 hatte der japanische Airbag-Hersteller Takata Corporation den Standort in der Elbestadt (vormals SDI Molan) übernommen. Nun sollen die 72 Mitarbeiter die Anlagenkapazität ausreizen. Der Personalstamm soll kontinuierlich ausgebaut werden. Das sind positive Nachrichten aus dem Bereich der Wirtschaft. "Good news", die Ministerpräsident Reiner Haseloff gern hört. Er hatte kürzlich Oberbürgermeister Bert Knoblauch im Rathaus besucht - da bot sich ein Besuch in dem alten Unternehmen mit neuer Hülle an.

"Ich bin das erste Mal hier", gibt Haseloff unverhohlen zu. Für Betriebsleiter Werner Kraft und Geschäftsführer Christophe Dervyn ist das kein Grund, um sich zu grämen. Denn Haseloff ist interessiert, fragt oft nach. Der vorgesehene Vortrag über das Unternehmen entwickelt sich schnell zum Dialog, bei dem auch die technischen Finessen der Takata-Produkte besprochen werden. Und davon gibt es einige. Am Standort Schönebeck werden für zahlreiche Autohersteller zwei wesentliche Bestandteile gefertigt. Das sind zum einen Anzündelemente, die zum Aufblasen des Airbags im Auto notwendig sind. Die zweite Komponente, die aus der Elbestadt kommt, ist für die Sicherheitsgurte. Hierbei handelt es sich um elektrische Gurtstraffer, sogenannte Mikrogasgeneratoren.

Schönebeck ist der jüngste Standort in dem Takata-Konzern. Die Produkte seien zwar einfach, aber sie entsprechen den Anforderungen der Raumfahrtindustrie, informiert Christophe Dervyn. Er ist der Geschäftsführer des Standortes und Vize-Präsident im Bereich der weltweiten Operation im Konzern. Andernorts hat er Betriebe mit 2300 Mitarbeitern. In Schönebeck sind es derzeit 72.

Es folgt ein Nachhaken von Ministerpräsident Haseloff. "Werden Sie hier investieren", fragt er direkt seine zwei Ansprechpartner. "Unser vorrangiges Ziel ist es nun, die Anlagenkapazität auszulasten", sagt Dervyn.

Dafür soll bis zum Jahresende die Mitarbeiterzahl auf 85 steigen. "Sie soll kontinuierlich wachsen", sagt Betriebsleiter Werner Kraft. Die Vollkapazität sei erreicht, wenn 125 Frauen und Männer am Standort im Industriepark West beschäftigt sind, so Kraft. Und auch zum Thema Investition kann er etwas sagen: In der Vergangenheit seien finanzielle Mittel vor allem in die Altlastensanierung geflossen - auch mit Landesfördermitteln, erwähnt Dervyn.

"Die Mitarbeiterzahl soll kontinuierlich steigen."

Seit rund anderthalb Jahren nun gehört Schönebeck zur Takata Corporation. "Wir standen damals kurz vor der Insolvenz", blickt Werner Kraft zurück, der bereits seit den 1970er Jahren am Standort tätig ist. "Unser Vorteil, dass Takata ausgerechnet uns übernommen hat, war, dass wir erfahrenes Personal im Sprengstoffbereich haben und Genehmigungen für den Umgang mit Sprengstoff", sagt der Betriebsleiter. Folglich wurden fast alle Angestellten vom neuen Konzern übernommen.

Und Ausbildung? "Ist das ein Thema", fragt der Ministerpräsident nach. "Wir stellen seit 2001 Lehrlinge ein und übernehmen sie auch", sagt Werner Kraft, dass auch in dieser Sparte Fachkräfte - in dem Fall Mechatroniker - gern gesehene Leute sind.