Arbeit mit verschimmelten Geräten ist nicht zumutbar Rettung in Sicht

Von Tilman Treue 10.05.2014, 01:15

Mit einem Hilferuf wendeten sich die Kameraden der Feuerwehr Lödderitz kürzlich an Bürgermeister Strube. Noch immer steht ihr Fahrzeug im völlig verschimmelten Gerätehaus. Eine Lösung ist nun aber greifbar.

Lödderitz l Nein, das will man wirklich niemandem zumuten. Das Feuerwehrhaus in Lödderitz ist durch das Hochwasser völlig zerstört, Schimmel breitet sich aus und doch stehen Fahrzeug und Einsatzgeräte auch fast ein Jahr nach der Flut noch immer darin. Nutzbar ist die Technik so nicht, schließlich würde die Arbeit mit den Geräten darin die Gesundheit der Kameraden gefährden.

"Wir sind zwar nicht einsatzbereit, aber unsere anderen Aufgaben (zum Beispiel die Kontrolle der Löschwasserbrunnen) können wir auch nicht durchführen", teilt die Wehr in ihrem Schreiben an die Stadt Barby mit. Verständlich, denn schließlich sind auch das Aufgaben, die die Nachbarwehren vor allem in Groß Rosenburg und Sachsendorf zusätzlich und unnötig belasten. Momentan ist die Feuerwehr in Lödderitz mangels Einsatzfähigkeit abgemeldet, ihre Aufgaben in Notfällen übernehmen die Nachbarwehren. Hintergrund ist die Zerstörung des Gerätehauses durch das Hochwasser im vergangenen Juni, wobei auch das Fahrzeug in Mitleidenschaft gezogen wurde. Kurzfristig wurde eine Räumlichkeit im Ort für Teile der Ausrüstung und als Versammlungsraum gefunden. "Wir sind zwar sehr stolz und dankbar über unseren neuen Raum, aber die Einsatzbereitschaft wird dadurch auch nicht wieder hergestellt", teilt die Feuerwehr mit.

In der Stadtverwaltung arbeitet man an einer Lösung, sieht die Probleme der Wehr und teilt deren Sorgen. Bereits mehrfach hatte Hauptamtsleiterin Karin Knopf betont, dass die Feuerwehren auf der Prioritätenliste ganz oben stehen. Dennoch ist bisher kaum Sichtbares passiert und Ungeduld macht sich breit. Allerdings hätte eine Grundsäuberung des Fahrzeuges keinen Sinn gemacht, wenn es danach trotzdem wieder in dem verschimmelten Gerätehaus abgestellt worden wäre. Genau das soll sich aber bald ändern. So wurde gemeinsam mit Stadtrat Ingolf Fietz (CDU) eine zweite Vorzugsvariante erarbeitet, die eine trockene Unterstellung für das Fahrzeug bietet. Diese wird nun vorbereitet, unter anderem soll die Garage ein neues Rolltor bekommen. "Wir rechnen mit ungefähr sechs Wochen", teilte Bürgermeister Jens Strube mit. Ist die neue Remise erst fertig, wird sofort mit der Säuberung des Fahrzeuges begonnen. "Die Beladung wird im Feuerwehrtechnischen Zentrum in Staßfurt gereinigt", erklärte Knopf, die in engen Kontakt mit Wehrleiter Helmut Maczulat steht. Freilich ist auch dies nur ein Provisorium, aber würde zunächst die im Moment völlig unbefriedigende Situation der Lödderitzer Kameraden mildern. Der Weg bis zum neuen Gerätehaus ist indes noch weit.

"Wir haben deutlich gemacht, dass ein Ersatzneubau dauern wird", so Strube, "wir können ja nicht einfach drauflos bauen." Ein Neubau sei die einzig sinnvolle und vor allem nachhaltigste Lösung, unterstrich er kürzlich auch in einem Gespräch mit Vertretern der Landesregierung, die ihre Unterstützung zusagten. Diese sei vor allem bei den Genehmigungen vonnöten, die erfahrungensgemäß den größten Teil der Planungszeit ausmachen. Die Stadt Barby hat die nötigen Unterlagen für den Neubau so gut wie zusammen, plant ein normgerechtes Gebäude mit zwei Garagen. Ein symbolischer Spatenstich ist übrigens für den 5. Juli geplant. Dann soll wohl auch Innenminister Stahlknecht in den Ortsteil kommen.

"Die Feuerwehr in Lödderitz ist gut aufgestellt", lobte Strube den guten Ausbildungsstand und das große Engagement der Kameraden im Ort. Nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn diese Institution wegbräche. Dazu darf es nicht kommen, so dass mit Hochdruck an einer Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft gearbeitet werde, schickt er deutliche Zeichen der Hoffnung an die Kameraden.