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Männerchor bestreitet mit halber Besetzung Frühlingskonzert in Atzendorf / A-Cappella-Genuss auch mit "4Voices" Qualität rettet über Personalmangel

Von Falk Rockmann 27.05.2014, 03:30

Urlaub, Krankheit, Einsatz als Wahlhelfer. Das Frühlingskonzert des Männerchors Liederkranz Förderstedt stand personell unter keinem guten Vorzeichen. Doch das singende Dutzend von Bernhard Forst bestach durch seine Qualität. Und nicht weniger begeisterten die "4voices" aus Magdeburg mit ihrem Gesang in der Atzendorfer St.-Eustachius-Kirche, so dass das Konzert am Sonntagnachmittag ein Hör-Genuss wurde.

Atzendorf l "Wir sind sonst 20 bis 24 aktive Sänger im Schnitt, aber heute fehlt uns die Hälfte wegen Urlaub, Krankheit und Einsatz als Wahlhelfer", bedauerte Chorleiter Bernhard Forst im Vorfeld. Was die Herren darboten, konnte sich dennoch hören lassen. Sauber und harmonisch ihre Vorträge - von "Der Mai ist gekommen" bis "Die Rose". Selbst einen Siegertitel vom Eurovision-Song-Contest hörten die zahlreichen Konzertbesucher - "Halleluja" von 1987.

Chormitglied Burckhard Naumann hob bei der Ankündigung dieses Liedes hervor: "Männerchören eilt der Ruf voraus, alt und verstaubt zu sein. Alt mag vielleicht stimmen. Aber wir versuchen seit Jahren, immer mal neue Lieder in unser Repertoire aufzunehmen." Angesichts der personell dezimierten Mannschaft mit zwölf Sangesfreunden erneuerte Naumann den Hilferuf, den wohl die meisten Chöre mittlerweile auch in ihrem Repertoire haben: "Kommt und unterstützt uns. Sonst wird es uns bald nicht mehr geben."

Seit 27 Jahren im Quartett singen die "4voices". Die zwei Damen und zwei Herren aus Magdeburg sind ein semiprofessionelles A-Cappella-Gespann, wie ihre Chefin Hera Pöhl-Krickau verriet. Sie (Sopran), Carolin Trispal (Alt), Thomas Miller (Tenor) und Jan Villak (Bass) begeisterten das Publikum im Börde-Dom, wie die größte Kirche in der Börde auch genannt wird, mit Frühlings- und Liebesliedern. Zu jedem Vortrag hatte die Leiterin der Gesangsgruppe einige Worte parat, zur Geschichte der Entstehung des Liedes oder auch zum Komponisten. Das reichte vom "Abschied vom Walde" von Franz Abt bis zu den "Caprifischern". Denn auch das Quartett ist nicht "verstaubt". So richtig in Fahrt kam es beim Tango "Donna Clara". Und weil das den Zuhörern offensichtlich am besten gefiel, kamen die Gäste aus der Landeshauptstadt nicht ohne Zugabe wieder auf ihre Bank.

Kirchenratsvorsitzender Hartmut Rulf informierte - bevor es an die kostenfreie Kaffeetafel mit selbstgebackenem Kuchen ging - darüber, dass die Kirche in den voraussichtlich nächsten zwölf Monaten nicht vollständig nutzbar sein wird. Über die frohe Botschaft der umfangreichen Innensanierung werden wir noch berichten.