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45-jähriger Barbyer starb Polizei ermittelt Partygast nach Unfallflucht

03.06.2014, 01:24

Barby (tli) l An der sogenannten Froschvilla-Kreuzung in Barby ereignete sich Sonnabend gegen 22.25 Uhr ein tragischer Verkehrsunfall. Ein 45-jähriger Mann aus Barby war auf dem Heimweg von einer Party im Ziegeleiweg. Zwischen der Bahnhofstraße und der Einmündung Birkenweg wurde er von einem Auto erfasst. Nach den Ermittlungen der Polizei soll sich der 45-Jährige auf der Fahrbahn befunden haben, das Unfallfahrzeug soll nach hundert Metern kurz gebremst, dann aber die Fahrt zügig fortgesetzt haben.

Ein Zeuge, der sich im Nachfolgeverkehr befand, kümmerte sich sofort um den schwer verletzten Mann. Er informierte Polizei und Rettungsdienst. Eine in der Nähe wohnende Krankenschwester eilte ebenfalls zu Hilfe. Sie hatte im angrenzenden Hausgarten gesessen und einen dumpfen Knall gehört. Der Notarzt konnte später nur noch den Tod des Unfallopfers feststellen.

Nach Auswertung der vorgefundenen Spurenlage und ersten Zeugenaussagen, befuhr das Auto den Wilhelmsweg, aus Richtung Bahnhofstraße in Richtung Pömmelter Straße.

Am Unfallort konnten Fahrzeugteile sichergestellt und ausgewertet werden. Demnach handelte es sich beim Verursacherfahrzeug um einen Opel Vectra. Wie sich am Sonntag herausstellte, ist der Unfallverursacher ein 51-jähriger Magdeburger, der ebenfalls die Party im Ziegeleiweg besuchte.

Nach Volksstimme-Informationen habe er sich am Sonntagvormittag bei einem Bekannten telefonisch gemeldet und mitgeteilt, dass er "gestern Nacht über irgendetwas drübergefahren" sei.

Nach umfangreichen Ermittlungen und einem entscheidenden Hinweis sei der Mann bereits Sonntagvormittag von der Polizei verhört worden. Ob der flüchtige Opel-Fahrer unter Alkoholeinfluss stand, schloss Marco Kopitz, Sprecher des Polizeireviers Salzlandkreis, nicht aus, verwies aber auf die laufenden Ermittlungen.

Der Getötete wohnte an der August-Bebel-Straße, die im vergangenen Jahr vom Drängwasser stark betroffen war. Er hatte für die Zeit der Sanierung seines unbewohnbaren Hauses eine Übergangswohnung.

Wie Nachbarn berichten, war die aufwändige Haussanierung kurz vor der Fertigstellung. Er wollte in den kommenden Tagen zurückziehen. "Er hätte jetzt drei Wochen Urlaub gehabt, in denen auch die Möbel gekommen wären, die ich jetzt abbestellen muss", sagte ein Verwandter. Er war deutschlandweit auf Montage tätig.

Gegen den Magdeburger wird jetzt wegen Unfallflucht mit Todesfolge ermittelt.

Die Polizei sucht in diesem Zusammenhang nach Zeugen. Alle sachdienlichen Hinweise nimmt die Dienststelle in Schönebeck auch telefonisch unter (03928) 466195, entgegen.