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Organist Matthias Eisenberg eröffnet mit Sänger Michael Zumpe Konzertreihe / Pfarrer Michael Seils übernimmt die Organisation der Veranstaltungen 40. Pretziener Musiksommer: "Der Himmel weint vor Freude"

Von Kathleen Radunsky-Neumann 18.06.2014, 03:24

Pretzien l "Extra kantig und fest" ist der Bruchstein, den Rüdiger Meussling, Pfarrer im Ruhestand, am Sonnabend an Michael Seils überreicht hat. Es ist ein Geschenk, das nicht nur ein gewisses Eigengewicht in die Waagschale bringt, sondern auch für Seils ein Gewicht an Verantwortung bedeutet. Denn der Pfarrer, der nun auch für die Gemeinden Pretzien, Plötzky und Ranies zuständig ist, übernimmt in diesem Jahr die Organisation des Pretziener Musiksommers. Passender Anlass, um dem Nachfolger offiziell seine neue Aufgabe zu übergeben, war das Eröffnungskonzert am Sonnabend.

"Ich denke das wird für die nächsten 40 Jahre reichen", sagt Rüdiger Meussling an Seils gerichtet. Einfach hat es sich der Plötzkyer nicht gemacht. Denn Rüdiger Meussling und seine Frau Anna-Maria haben diese besondere Konzertreihe vor 40 Jahren aus der Taufe gehoben und seither Jahr für Jahr veranstaltet. Mit einem weinenden und einem lächelnden Auge geben sie die Federführung ab. Ließ deshalb der Himmel am Sonnabend einige Tränen fließen? Laut Meussling - der alles positiv sieht - nein. "Der Himmel weint vor Freude, dass der 40. Musiksommer beginnt", zitiert er einen Gast.

Pfarrer Michael Seils nahm die Steilvorlage gern an. "Jetzt weiß ich, was der Musiksommer wiegt", sagt er. Und an das Publikum gewandt: "Ich hoffe, Sie bleiben uns treu." Diese gewünschte Treue war auf jeden Fall beim ersten Konzert des 40. Musiksommers in Pretzien gegeben. Denn wie immer, wenn Organist Matthias Eisenberg sein Stell-dich-ein in Pretzien gibt, war die St.-Thomas-Kirche sehr gut besucht. Mitgestaltet wurde die erste Kirchenmusik von dem Sänger Michael Zumpe. Gemeinsam boten sie Werke von Johann Sebastian Bach dar.

Die Begeisterung des Publikums spiegelte sich in den Spendenkörbchen wider. Das ist ein Thema, das Seils und Meussling aufgriffen. "In 399 Kirchenmusiken mussten die Kollektekörbchen sich stark bemühen", sagt Meussling und ergänzt in seiner bekannten charmanten Art: "Deshalb legt heute lieber leichtes Geld hinein." Die Gäste verstehen den Hinweis. Für Seils ist diese Aufforderung um Spenden nicht neu. "Ich weiß, dass Herr Meussling in 39 Jahren Musiksommer bei jedem Konzert andere Worte für die Kollekte gefunden hat", sagt er.

"Das ist eine Bürde, die ich übernehme", gibt der Pfarrer weiter zu. Gleichwohl appelliert er an die Zuhörer am Sonnabend. "Der freie Eintritt für diese Konzerte ist ein großes Risiko für die Organisatoren. Trotzdem behalten wir ihn bei. Ich danke Ihnen, dass der Musiksommer bisher immer mit einer schwarzen Null zu Ende gegangen ist."