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Stadtratssitzung Barby Fähre ab 1. Juli in städtischer Regie

Die Fähre Breitenhagen wird ab 1. Juli in Regie der Einheitsgemeinde
pendeln. Das entschied der Stadtrat in seiner letzten Sitzung dieser
Legislatur. Damit wird der lange geplante Fährverbund Barby-Groß
Rosenburg-Breitenhagen realisiert.

20.06.2014, 01:24

Barby l "Ich begrüße Sie zur allerwahrscheinlich letzten Sitzung", eröffnete Stadtratsvorsitzender Ernst Neugebauer den Abend. Denn ab Juli wird der neu gewählte Stadtrat seine Arbeit aufnehmen, aus dessen Reihen dann auch der Stadtratsvorsitzende gewählt wird.

Der wohl wichtigste Punkt fand unter der Rubrik "Vergabeentscheidung" im nicht öffentlichen Teil statt. Es ging um die Zukunft der Fähre Breitenhagen. Sie war ausgeschrieben worden, nachdem die Stadt den Pachtvertrag mit dem bisherigen Betreiber gekündigt hatte. Es gab nur einen Bewerber. Doch der hätte kein befähigtes Personal nachweisen können.

Zusätzliches Personal

Fazit: Um den Fährbetrieb zwischen Breitenhagen und Tochheim im Zuge der Landesstraße 149 sicher zu stellen, ist ab 1. Juli wieder die Stadt in der Pflicht. (Die Breitenhagener Gierfähre war eine der ersten in Sachsen-Anhalt, die Mitte der 1990er Jahre verpachtet wurde.) Wie es hieß, soll zusätzliches Personal eingestellt, beziehungsweise eigene Mitarbeiter befähigt werden. Die Fährpreise würden der Fähre Barby angepasst, die Betriebszeiten würden sich vorerst nicht ändern.

Im öffentlichen Teil wurde die Bezuschussung eines Grabenneubaus in Zuchau beschlossen. 22000 Euro will der Stadthaushalt 2015 dafür aufbringen. Der Graben soll Starkregen im Bereich oberhalb der Thomas-Müntzer-Straße aufnehmen. Immer wieder habe es dort in der Vergangenheit Überschwemmungen mit einhergehender Bodenerosion gegeben, hieß es. Das vom Land 2011 eingerichtete Förderprogramm gegen Vernässungen oder Erosion schreibt einen Gemeindeanteil von 35 Prozent vor. Die Baukosten wurden mit 200000 Euro veranschlagt.

Grünes Licht erhielt erneut der Bebauungsplan "Biomethananlage Barby". Ihn hatte die "Barby Betriebs GbR" vor drei Jahren erarbeiten lassen, die südwestlich von Barby eine solche Anlage errichten wollte. Hier hatte der "Vorhabensträger" gewechselt. Die Realisierung des Neubaus soll nunmehr durch den Investor "Bioenergie Barby GmbH" mit Sitz in Regensburg erfolgen. Durch Vergärung von Biomasse soll Gas erzeugt werden.

Zwei weitere Beschlüsse drehten sich um die freiwillige Feuerwehr: Tino Puder aus Groß Rosenburg wurde zum stellvertretenden Ortswehrleiter in Sachsendorf berufen. Und: Der Stadtrat stimmte zu, nicht mehr benötigte Feuerwehrtechnik der Ortsfeuerwehr Tornitz/Werkleitz an den Verein "Feuerwehr Werkleitz 1892 e.V." als Dauerleihgabe zu übergeben. Der Verein widmet sich unter anderem der Feuerwehrhistorie, des traditionellen Brauchtums und der Pflege und Erhaltung von historischer Löschtechnik. Wertvollstes Stück ist eine pferdegezogene Handdruckspritze aus dem Jahre 1896.

Zustand dokumentiert

Der Abgeordnete Hagen Meiling forderte die Verwaltung auf, etwaige Schäden durch den Umleitungsverkehr in Groß Rosenburg im Auge zu behalten (die Volksstimme berichtete). Laut Amtsleiterin Karin Knopf sei der Zustand vor Einrichtung der Umleitung dokumentiert worden. Beantragt seien weiterhin eine Geschwindigkeitsbeschränkung für Zuchau und zwei stationäre Blitzer in Groß Rosenburg.

Laut Stadt sei der Beginn für den Ersatzneubau der Taubebrücke bei Rajoch vom 15. auf dem 30. Juni verschoben worden.