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Stadtrat beschließt Haushalt / Verwaltung muss auf die Rücklagen zurückgreifen Schönebecks "Kasse" ist ausgeglichen

Von Kathleen Radunsky-Neumann 02.07.2014, 03:24

Schönebeck verfügt über einen ausgeglichenen Haushalt. Am Montag haben die Stadträte das Zahlenwerk beschlossen. Ohne große Einschnitte ist der freiwillige Aufgabenbereich der Stadt davongekommen.

Schönebeck l Erleichterung spricht aus den Augen von Ursula Adler. Auch einen Tag nach der Stadtratssitzung zum Thema Haushalt ist der Finanzdezernentin anzusehen, welche Anspannung vorher geherrscht hat, die nun von ihr abgefallen ist. Denn die 32 anwesenden (von insgesamt 40) Stadträten haben am Montag den Haushalt der Stadt Schönebeck für das laufende Jahr beschlossen. Damit ist eine gewisse Zitterpartie vor allem der Kämmerei-Mitarbeiter beendet.

Sicher ging es nicht um einen Sieg - jedoch darum, dass die Stadt endlich über einen Haushalt verfügt. "Denn ohne Haushalt sind wir schlecht handlungsfähig", sagt Oberbürgermeister Bert Knoblauch im Nachgang der Stadtratssitzung im Volksstimme-Gespräch. Das rund 1100 Seiten starke Zahlenwerk zu erstellen, war sicher keine einfache Aufgabe. "Das war mit großer Anstrengung der Kämmerei verbunden, doch die Mitarbeiter haben gute Arbeit geleistet", sagt Knoblauch zufrieden.

Ebenso schwierig wird es gewesen sein, den Haushalt ausgeglichen darzustellen. Soll heißen: Erträge und Aufwendungen müssen gleich hoch sein (siehe Infokasten). Angesichts der klammen Stadtkasse ist das eher ein schweres Unterfangen. Denn neben den Pflichtaufgaben will sich die Stadt auch einige freiwillige Aufgaben leisten. Für den Ausgleich hat die Verwaltung also unter anderem Geld von der "hohen Kante" genommen. Im Haushalt der Stadt liest sich das wie folgt: "Folgende Entnahmen aus der Rücklage waren in den einzelnen Jahren erforderlich: 1,9897 Millionen Euro für 2014, 2,3431 Millionen Euro für 2015 und 1,5194 Millionen Euro für 2016."

Das heißt, der Haushalt ist ausgeglichen "und wir hatten keine schlimmen Einschnitte im freiwilligen Bereich", sagt Bert Knoblauch. Doch logisch ist, ohne den Rotstift geht auch das nicht. Das zeigt sich beim Investitionsplan der Stadt. "Diesen Teil mussten wir um rund vier Millionen Euro zusammenstreichen", berichtet der Oberbürgermeister. "Das ist uns nicht leicht gefallen", sagt er. Jedoch laufe das Konsolidierungsprogramm der Stadt noch bis 2018 - erst danach darf wieder ein neuer Kredit aufgenommen werden und damit "Zusätzliches" investiert werden.

Das Eigenkapital der Stadt (Rücklage aus der Eröffnungsbilanz) übrigens beträgt 119,711 Millionen Euro. Die Zahl kann noch leicht schwanken, da die Eröffnungsbilanz nach wie vor in Arbeit ist und wahrscheinlich im Juli dem Rechnungsprüfungsamt vorgelegt wird. Dann verfügen die Verwaltung und die Stadträte über eine Aufstellung aller Vermögen - darin enthalten sind auch die mehr oder minder nicht verkäuflichen Straßen und andere städtische Gebäude.