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Zusammen mit einem thüringer Kartenverlag plant die Einheitsgemeinde Barby einen "interaktiven Auftritt" Mängel direkt in den Stadtplan eintragen

Von Thomas Linßner 24.07.2014, 03:20

Die Einheitsgemeinde Barby möchte ihren Internetauftritt benutzerfreundlicher gestalten. Geplant ist eine interaktive Karte, in der sich Firmen und Gewerbetreibende darstellen, Bürger aber auch Hinweise zu öffentlichen Mängeln geben können.

Barby l Jost Mattisseck öffnet einen interaktiven Stadtplan von Gotha, um an dessen Beispiel das Vorhaben zu erklären. "Sehen Sie hier", klickt der Verwaltungsfachangestellte mit dem Cursor auf einen Punkt der Karte, "so einfach geht das".

"Nehmen wir mal an, hier fehlt ein Verkehrszeichen, dann schreibe ich das in das interaktive Fenster."

Es öffnet sich ein Feld, in das der Nutzer Anregungen, Kritiken oder Hinweise für die Stadtverwaltung schreiben kann. "Nehmen wir mal an, hier fehlt ein Verkehrszeichen, dann schreibe ich das in das interaktive Fenster", erklärt Mattisseck. Auf diese Weise würden Anrufe oder aufwändiger Schriftverkehr an das Ordnungsamt entfallen. Der zuständige Mitarbeiter öffnet täglich die Karte, um zu wissen, wo es hakt und klemmt. Wenn der Bürger seine Adresse hinterlässt, bekommt er eine E-Mail vom Amt über den Stand der Dinge.

Das ist aber nicht das Einzige, was die Karte kann, die interaktive.

Es können Infos über Handel, Handwerk, Dienstleistungen, Gastronomie, Sport und Freizeit, öffentliche Einrichtungen sowie das Gesundheitswesen auf dem übersichtlichen Stadtplan präsentiert werden. "Ganz wichtig ist", hebt Jost Mattisseck den Finger, "die Karte würde nicht nur das Terrain des Ortsteils Barby umfassen, sondern der gesamten Einheitsgemeinde."

Würde?

"Ja", sagt der 24-Jährige, "das Vorhaben kann nur umgesetzt werden, wenn möglichst viele Firmen davon Gebrauch machen möchten." Die Neuerung würde sich nämlich ausschließlich über Anzeigen finanzieren. Denn die Stadt Barby ist nach dem Hochwasser und seinen Folgen noch ärmer als je zuvor. (Weil das Land nicht mit den beantragten Fluthilfemitteln aus dem Knick kommt, musste die Stadt die wichtigsten Maßnahmen vorfinanzieren.)

Deshalb werden rund 200 potenzielle Kunden demnächst Post von einem Gothaer Kartografie-Verlag erhalten, der für das Projekt wirbt. Zu den Adressaten zählen Firmen, Gewerbetreibende und Freiberufler.

"Wenn sich genug Kunden dafür bereit erklärten, kann die Sache los gehen", erklärt Mattisseck. Er ist unter anderem für die Präsentation der Einheitsgemeinde-Internetseite zuständig und würde die interaktive Erweiterung ständig pflegen und aktualisieren.