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Internationales Elbe-Saale-Camp wird am Wochenende an der Barbyer Fährstelle eröffnet Zum 22. Mal ist der Flussschutz im Fokus

30.07.2014, 01:23

Am kommenden Sonntag wird das 22. Internationale Elbe-Saale-Camp in Barby eröffnet. Eine Woche lang werden Flussschützer mit Aktionen, Diskussionen, Vorträgen und Kulturbeiträgen gegen den Ausbau der Elbe mobil machen.

Barby l Der Auftakt zum 22. Elbe-Saale-Camp am 3. August um 14 Uhr ist traditionell ein Auen-Spaziergang, fachkundig begleitet von Ernst-Paul Dörfler. Im Anschluss an die Camp-Eröffnung gibt das Barbyer Duo Atemlos ab 17 Uhr ein Konzert auf dem Camp-Gelände an der Elbfähre. Unter dem Titel "Eigenes zwischen Gundermann Blues" erwartet die Besucher ein Programm mit anspruchsvollen deutschen Texten. Hinter "Atemlos" verbergen sich die ehemaligen "Mixed Pickles"-Deutschrocker Joachim Knopf und Rüdiger Krenzlin.

Der Name des Duos lehnt sich an einen gleichnamigen Titel der Magdeburger Rockgruppe Reform an, der selbstverständlich auch gespielt wird.

Schlauchboottour und Radpartie

In der folgenden Camp-Woche steht am Montag eine Schlauchboot- und Kanutour auf dem Plan, die "Dialog im Boot" heißt. Hier wird es nicht zuletzt um die Zunahme von extremen Niedrig- und Hochwasserereignissen gehen.

Am Dienstag sind Campteilnehmer und Besucher zur "Drei-Fähren-(Rad)Tour" eingeladen, die von Uwe Junghans geführt wird. Abends, ab 20 Uhr, wird in der Klosterkirche St. Johannis der Film "Der Kahn der fröhlichen Leute" gezeigt. Der 89 Minuten lange Defa-Film von 1950 zeigt auch Szenen mit der Barbyer Eisenbahnbrücke im Hintergrund; leichte Unterhaltungskost, aber mit Lokalkolorit. Alte Barbyer werden sich vielleicht noch daran erinnern, wie die Filmcrew im "Café Joch" feierte. Das Buch "Der Kahn der fröhlichen Leute" erschien 1933 als erster Roman von Jochen Klepper. Die Handlung spielte ursprünglich auf der Oder, die nach 1945 aber Grenzfluss zu Polen geworden war. Das nette Fluss-,Roadmovie` war 1950 ein Publikums-Hit.

2006 mit dem Umweltpreis des Landes geehrt

Thematischer Schwerpunkt des diesjährigen Camps ist der Klimawandel. Die beiden Extreme Hoch- und Niedrigwasser nehmen an der Elbe deutlich zu. Wie ein Camp-Sprecher sagte, nehme der Güterverkehr dagegen immer weiter ab, weil den Schiffen über viele Monate hinweg zuverlässige und wirtschaftliche Wassertiefen fehlen würden. Gegenwärtig zeigt der Elbpegel 1,14 Meter an. Binnenschiffe sind selten, die Elbe gehört in erster Linie der Sport- und Freizeitschifffahrt

Das Elbe-Saale-Aktionsbündnis wurde 2006 mit dem Umweltpreis des Landes Sachsen-Anhalt für sein langjähriges Engagement geehrt. Die Flussschützer kritisierten fortlaufende Ausbaumaßnahmen an der Elbe, die den Lebensraum von Flora und Fauna einengen. Damit Niedrigwasserphasen und katastrophale Hochwasser nicht häufiger werden, müssten die Ursachen dafür beseitigt werden. Gut wäre die Reaktivierung von natürlichen Wasserspeichern, hieß es.