1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Gasversorger zieht Ende September um

EIL

Neuer Stammsitz der Erdgas Mittelsachsen GmbH (EMS) im Gewerbegebiet in Brumby sieht Fertigstellung entgegen Gasversorger zieht Ende September um

Von René Kiel 07.08.2014, 03:15

Nach einer anfänglichen Verzögerung kommt der Neubau des neuen, 4280 Quadratmeter umfassenden Stammsitzes der Erdgas Mittelsachsen GmbH (EMS) im Gewerbegebiet in Brumby nun voran. Dort sollen einmal 70 der insgesamt rund 100 Beschäftigten des Unternehmens arbeiten.

Schönebeck/Brumby l "Der Umzugstermin steht mit dem 26. bis 28. September dieses Jahres bereits fest. Über den geplanten Ablauf wurde die Belegschaft im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung informiert", sagte der Pressesprecher des Unternehmens Frank Sieweck und fügte hinzu: "Wir sind in Schönebeck schon dabei, alles, was nicht im täglichen Gebrauch ist, vorsorglich zu verpacken."

In diesem Zusammenhang verwies der Firmensprecher darauf, dass der Kundenservice komplett in Schönebeck verbleiben wird.

Ursprünglich sollte der Großteil der Beschäftigten einschließlich der Auszubildenden schon Mitte dieses Monats von Schönebeck nach Brumby wechseln. Aber die Genehmigung des Landkreises für den auf dem Gelände befindlichen Altbau habe wegen Problemen mit dem Brandschutz auf sich warten lassen. Sie sei erst am 22. April erteilt worden, wodurch es dort zu einer sechswöchigen Verspätung gekommen sei, so Sieweck.

In dem bereits vorhandene Gebäude einer ehemaligen Fußbodenbeschichtungsfirma sollen die Werkstatt und das Lager einziehen. Darüber hinaus sollen dort Sanitärräume für die Monteure entstehen.

"Wir sind in Schönebeck schon dabei, alles, was nicht im täglichen Gebrauch ist, vorsorglich zu verpacken."

Wie Architekt Gregor Dellwig der Volksstimme mitteilte, müssen jetzt hauptsächlich noch Maler- und Fliesenarbeiten ausgeführt und die Fußböden hergerichtet sowie die Innentüren eingebaut wer- den.

Darüber hinaus müssen dann die Außenanlagen auf Vordermann gebracht und neue Parkplätze im hinteren Bereich geschaffen werden.

Und das Altgebäude soll wie der in unmittelbarer Nähe entstandende Neubau, für den am 2. Oktober des vergangenen Jahres die offizielle Grundsteinlegung durch den EMS-Aufsichtsratschef, Staßfurts Oberbürgermeister René Zok (parteilos) und EMS-Geschäftsführer Jens Brenner erfolgte, einen neuen Farbanstrich erhalten.

Mit allem drum und dran sind dort insgesamt 1200 Quadratmeter Nutzfläche entstanden. Die Gesamtinvestitionskosten gab das Unternehmen mit rund vier Millionen Euro an.

Nicht nur die Kunden, sondern auch die Mitarbeiter sollen sich an dem neuen dörflichen Standort, an dem es keine großen Geschäfte, Imbissbuden oder Gaststätten wie in Schönebeck gibt, genauso wohlfühlen wie bisher.

Deshalb haben die Geschäftsleitung und der Betriebsrat mehrere Anbieter von Mittagsmahlzeiten gebeten, sich an einer Verkostung durch die Belegschaft zu beteiligen. Danach erhielt ein Förderstedter Gastwirt den Zuschlag, sagte Sieweck.

Der Umzug des mittelständischen Unternehmens von Schönebeck nach Staßfurt war notwendig geworden, nachdem der Stadtrat in Schönebeck beschlossen hatte, den Konzessionsvertrag mit der Erdgas Mittelsachsen GmbH für die Gasversorgung nicht mehr zu verlängern.

"Das hat die Zusammenarbeit mit der Stadt beschädigt", sagte Brenner bei der Grundsteinlegung.

Mit dem neuen Firmensitz liegt die Gesellschaft in der Mitte des Versorgungsgebietes, was aufgrund der in unmittelbarer Nähe befindlichen Autobahn-Abfahrt logistisch vorteilhaft ist.

Auch Zok freut sich über den Umzug des leistungsstarken, mittelständischen Energieversorgers und Steuerzahlers in die Stadt Staßfurt. "Das ist ein positives Signal und bringt uns unserem Ziel, das Gewerbegebiet in Brumby zu einem modernen Dienstleistungs- und Gewerbestandort der Stadt Staßfurt zu entwickeln, näher", sagte er beim offiziellen Baustart.

Zok hatte damals versucht, mit der Stadt Schönebeck zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen. Dann wären nur 60 Mitarbeiter des Netzbereiches, nicht aber die Verwaltung nach Brumby gezogen. Zudem hätte man sich dann die Gewerbesteuer teilen können, was nun nicht mehr notwendig ist. Das sei laut Zok von den Schönebecker Räten nicht gewollt gewesen.

Welchen Geldbetrag das Unternehmen jedes Jahr in die Kasse am Stammsitz spülte, wollte Sieweck nicht mitteilen.