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Tornitzer Unternehmer hat zusammen mit Designer ein Skulpturen-Projekt für Kreisverkehr in der Schublade Eine neue "Visitenkarte" am Ortseingang?

Von Andreas Pinkert 08.08.2014, 03:16

Würde der Saalestadt eine massive Metall-Skulptur an exponierter Lage gut stehen? Eckhard Henschel ist davon überzeugt. Der Unternehmer vom Verschönerungsverein Calbe hat dazu seit langem ein Projekt in der Schublade. Mit im Boot ist ein Industriedesigner aus Magdeburg.

Calbe l Wer auf der Landstraße von Schönebeck kommend nach Calbe kommt, der passiert am Ortseingang als erstes ein großes Willkommensschild und fährt danach über die Eisenbahnbrücke. Danach geht es leicht bergab, und der Blick fällt auf einen großen Garagenkomplex zur Rechten, dem Unternehmenssitz der Calbenser Wohnungsbaugesellschaft (CWG) zur Linken und geradeaus auf den bislang einzigen Kreisverkehr der Saalestadt. Inmitten des von Fahrzeugen stark frequentieren Kreisels ist eine Grünanlage angelegt, auf der eine große Platane wächst.

Voraussetzung ist Rückhalt für das Projekt in der Stadt

"Dieser Platz hat einfach mehr Potential. Ihm würde eine unversechselbare Skulptur mit einem künstlerischen Bezug zu Calbe gut zu Gesicht stehen", meint Eckhard Henschel, schließlich sei der Platz jeden Tag im Blickfeld unzähliger Passanten, egal ob sie im Auto, auf dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind.

Der Tornitzer Unternehmer engagiert sich seit Jahren im Calbenser Verschönerungsverein, sponserte kürzlich die stählerne Wendeltreppe zum Bootsanleger und hat für die Saalemauer neue Zaunfelder nach historischem Vorbild in Vorbereitung. Die Idee einer markanten Skulptur für Calbe kreiselt dagegen schon weitaus länger in seinem Kopf umher.

Zusammen mit dem Magdeburger Industriedesigner Matthias Trott hat er bereits das Kreativ-Machbare ausgelotet und in einer Mappe mit Projektskizzen zusammengefasst.

"Derartige Skulpturen wirken auf den ersten Blick und können identitätsstiftend sein", meint Matthias Trott. Der wissenschaftliche Mitarbeiter an der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität ließ unter anderem bereits Pfahlskulpturen am Schönebecker Elbweg oder in der Nähe der Wächterhäuser entstehen. An Kunst im öffentlichen Raum soll sich der Betrachter seinen Worten nach durchaus auch reiben. Sie soll anregen ohne den Betrachter eine alleinige Deutung aufzuzwängen.

Bisherige Anfragen im Sande verlaufen

Apropos: Aufzwängen möchte sich Matthias Trott ebenso wenig wie Eckhard Henschel. Heißt im Klartext: Stadt, Stadtrat und Bürger müssten mehrheitlich hinter dem Projekt stehen. Vor Jahren gestellte Anfragen in diese Richtung verliefen im Sand. "Andere Gemeinden im In- und Ausland setzen mit derartigen Gestaltungen von Kreisverkehren schon lange Akzente. Warum nicht auch Calbe?", meint Trott.

Beim Argument der klammen Stadtkasse winkt Eckhard Henschel ab: "Ginge es danach, wäre am Bootsanleger bis heute nichts passiert." Der Tornitzer würde aus Überzeugung den Großteil der Kosten tragen und weitere Firmen als Unterstützer werben. "Es wäre ein weiteres Zeichen für Bürger und Gäste, dass Calbe als Stadt ohne Geld dennoch etwas Sichtbares auf die Beine stellen kann", sagt Henschel.

Soll eine große Skulptur den Kreisverkehr in Calbe schmücken? Sagen Sie uns Ihre Meinung! Schreiben Sie an pressebuero-pinkert@arcor.de oder rufen Sie an unter (039291)492328.