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Bauarbeiter biegen an der Kindertagesstätte "Kleine Welse" in Welsleben in die Zielgerade ein Vier Wochen Zeitverzögerung am neuen Kita-Anbau

Von Olaf Koch 12.08.2014, 03:17

Welsleben l Eigentlich gibt es keinen Grund für Sorgenfalten. Dennoch ist Bördelands Bürgermeister Bernd Nimmich der Bauverzug am Anbau der Kindertagestätte in Welsleben "Kleine Welse" unangenehm. Um genau vier Wochen verzögert sich die Eröffnung. Doch dieser Zeitverzug liegt nicht an den Baufirmen, sondern an dem fast vergessenen Teich, der bei den Bauarbeiten im wahrsten Sinne des Wortes gefunden wurde.

Alte Welsleber wissen es: Das war der Badeteich des alten Bauern. Rund sieben mal zwölf Meter war das Gewässer groß und wurde auch bei den Baugrunduntersuchungen nicht gefunden. Erst als das Fundament ausgehoben war, kam der alte Tümpel zum Vorschein. Damit ist auch ein anderer Fakt begründet: Jetzt weiß man, warum bei dem inzwischen abgerissenen alten Haus der Kita der Nordgiebel immer feucht war ...

Insgesamt ist Bürgermeister Bernd Nimmich mit den Baufirmen zufrieden. Der Großteil kommt aus der Region. Die Kommunikation funktioniert, alle sprechen die "gleiche Sprache". So war es dann auch möglich, dass eine Reihe von Arbeiten in Eigenregie ausgeführt werden konnten uns so nicht alles in Rechnung gestellt wurde. "Zum Beispiel die Schacht- und Kanalarbeiten haben unsere drei Leute gemacht. Aber immer in Absprache mit den Fachfirmen", so Bernd Nimmich.

So langsam biegen die Firmen auf der Zielgeraden mit dem Anbau ein. Seit dieser Woche sind die Fliesenleger im Haus, außerdem die Elektriker und noch andere Gewerke. In den Waschräumen wird jetzt schon eine architektonische Besonderheit sichtbar: ein Waschbeckenwürfel. Dieser steht mitten im Waschraum, ist platzsparend und bietet vier Kindern Waschgelegenheiten.

Vorbereitet ist in den nächsten Wochen dann die Ausstattung des Anbaues. "Es sind sechs große Räume, da wird allerhand benötigt", machte Bernd Nimmich deutlich. Insgesamt kostet dieser Anschaffungspunkt 48000 Euro, finanziert aus Fördermitteln und einer kleinen Summe Eigenmittel. "In dieser Frage bekommen wir eine sehr starke Hilfe vom Landkreis", sagt der Bürgermeister. So lud das Landratsamt beispielsweise Verwaltung und Vertreter der Kindertagesstätte in eine Kindertagesstätte nach Bernburg ein, um sich dort die neue Einrichtung anzusehen und um zu beurteilen, ob diese für Welsleben ebenfalls brauchbar wäre. So müssen nicht nur Schränke, Tische und Betten bestellt werden, sondern auch Küchenmöbel.

All das kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Wegen des Teichfundes verzögert sich nun die Eröffnung. Der ursprüngliche Termin 30. August - pünktlich zu Beginn des neuen Schuljahres - kann nicht mehr gehalten werden. Neuer Termin ist nun der 30. September. Genau dieser Zeitverzug ist es aber, der Bernd Nimmich Kopfzerbrechen bereitet. Der Grund: Ein Teil der Kinder - rund 30 bis 40 - sind während der Arbeiten an der Kindertagesstätte im Hort der Schule untergebracht. "Wir hatten der Schule versprochen, dass wir zum Ende der Sommerferien wieder raus sind. Jetzt müssen wir noch einen Monat dranhängen", entschuldigt sich Nimmich und hofft auf das Verständnis der Grundschule.

Dass die Fertigstellung des Anbaus mit einem Fest gefeiert werden soll, das steht im Grunde fest. Einen Termin dafür gibt es aber noch nicht. "Erst wenn wir wissen, dass wir fast fertig sind, werden wir uns darum kümmern. Alles nacheinander", gibt Bürgermeister Nimmich zu bedenken.

Die Erweiterung und der Umbau der Kindertagesstätte wird mit Mitteln des Bundes aus dem Investitionsprogramm "Kinderbetreuungsfinanzierung" gefördert. Vertreten ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Stark engagiert hat sich für das Projekt der Bundestagsabgeordnete Burkhard Lischka (SPD).