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Puschendorf Textilservice GmbH in Schönebeck richtet Gesundheitsmanagement ein Krankentage mit System verringern

Von Kathleen Radunsky-Neumann 20.11.2014, 02:14

Die Gesundheit der Mitarbeiter steht bei der Puschendorf Textilservice GmbH im Fokus. Deshalb ist das Unternehmen am Standort Schönebeck eine Kooperation mit einer Krankenkasse eingegangen. Zwei Jahre lang werden Fachmänner die Angestellten begleiten.

Schönebeck l Schlaflosigkeit, ein kranker Rücken oder zu hoher Blutdruck. Stress am Arbeitsplatz beziehungsweise ein falsch eingestellter Arbeitsplatz können zu vielfältigen körperlichen Beschwerden führen. Um den Krankenstand von Arbeitnehmern gering zu halten und damit über gesunde Angestellte zu verfügen, hat die Puschendorf Textilservice GmbH für den Standort Schönebeck eine Kooperation mit der Krankenkasse IKK gesund plus gestartet.

"Uns ist die Gesundheit unserer Mitarbeiter sehr wichtig", sagt Carsten Puschendorf. Der Geschäftsführer des Wäscherei- und Servicebetriebes verfolgt zwei Ziele: "Einerseits möchten wir durch gezielte Maßnahmen das Wohlbefinden der Mitarbeiter steigern, anderseits den Krankenstand im Unternehmen senken." Dabei betont er, dass nicht nur kurzfristige Aktionen zum Einsatz kommen sollen.

"Das Projekt ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt", sagt auch Dr. Olaf Haase, Referent der Krankenkasse. Deshalb wird anfangs eine anonymisierte Mitarbeiterbefragung hinsichtlich Lärm, Temperatur, Bewegung und ähnlichem durchgeführt. Einer Analyse folgen Vorschläge für die Geschäftsführung, wie manche Umstände baulich verbessert werden kann. "Rund 75 Prozent solcher Ideen werden umgesetzt", berichtet Haase aus seinen Erfahrungswerten.

Gezielter werden die Aktionen dann, wenn sich Mitarbeiter für personenbezogene Untersuchungen bereitstellen. "Wir können verschiedene Screenings direkt vor Ort durchführen", sagt Haase und nennt die freiwillige Untersuchung von Herz, Blutdruck und Rücken als einige Beispiele. Vorteil der Angestellten: Die Untersuchungen finden während der Arbeitszeit statt. Was folgt, sind konkrete Angebote. "Bei verkrampften Muskeln kann zum Beispiel eine Physiotherapeutin zum Arbeitsplatz kommen und dem Mitarbeiter helfen, eine bessere Körperhaltung einzunehmen", erklärt der Kassenreferent. Sein Geheimrezept sei das individuelle Herangehen, statt der Massenabfertigung. Vorgesehen ist die Kooperation bei Puschendorf für zwei Jahre. Auch das sei ein Erfahrungswert. Pro Jahr geht die IKK derartige Kooperationen mit rund 400 Betrieben ein. Das würde sich sowohl bei kleinen Betrieben mit fünf Mitarbeitern, als auch bei großen mit 50 Angestellten lohnen, sagt Haase. "Die Nachfrage steigt", stellt er fest, dass sich heutzutage mehr Unternehmen für das betriebliche Gesundheitsmanagement öffnen. Seiner Meinung nach "rechnet es sich für jedes Unternehmen".

Carsten Puschendorf ist davon überzeugt: "Wir hoffen sehr, dass wir die Mitarbeiter für ihre Gesundheit sensibilisieren können." Denn, so der Geschäftsführer: "Hierbei kann man die Erkenntnisse nicht nur am Arbeitsplatz anwenden, sondern auch im ganz normalen persönlichen Alltag."

Das ist ein Ansatz, der bei Tino Sorge, CDU-Bundestagsabgeordneter, Anklang findet. Er hat aufgrund des Gesundheitsmanagements die Puschendorf Textilservice GmbH in Schönebeck besucht. Das Thema Gesundheit ist für ihn im Allgemeinen ein wichtiges, das zudem den Fokus verdient - nicht nur von den Arbeitgebern und -nehmern, sondern auch von der Politik.