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Wo einst das Familienzentrum stand, sollen später Stadthäuser entstehen Plan steht, aber die Zeit ist offen

Von Kathleen Radunsky-Neumann 16.12.2014, 02:10

"Keine Planung für einstiges Familienzentrum" titelte die Volksstimme am 1. Oktober 2013. Nachdem die Vereine aus dem Gebäude Am Malzmühlenfeld ausgezogen sind, wurde es 2012 abgerissen. Seither liegt die Fläche mehr oder weniger brach.

Schönebeck l "Das ehemalige Heizhaus steht noch", sagt Sigrid Meyer. Sie ist die Chefin der Städtischen Wohnungsbau GmbH (SWB). Dem Unternehmen gehört die Fläche Am Malzmühlenfeld neben dem ehemaligen Gymnasium. Vor Jahren befand sich dort ein Haus, das von dem sozialen Verein Rückenwind als Familienzentrum genutzt wurde. "Dass das Gebäude nicht von Dauer genutzt werden kann, war damals allen Beteiligten klar", sagt Sigrid Meyer im Volksstimme-Gespräch. Der Sanierungsstand des Flachbaus sei schlecht gewesen. Deshalb zogen die Vereine 2012 aus. Ende des Jahres ließ die SWB das Haus abreißen. Seither liegt die Fläche brach. Bis auf ein kleines Häuschen.

"Dieses Heizhaus hat noch die Schule nebenan versorgt", erklärt Sigrid Meyer, dass die städtische Wohnungsbau GmbH damit den Stadtwerken entgegengekommen sei. Da in dem nebenstehenden Haus nun kein Schulleben mehr stattfindet, kann auch das Heizhaus dem Erdboden gleich gemacht werden.

Und dann? "Dann ist das Gelände frei", sagt Sigrid Meyer. Die eine oder andere Idee, was mit dem Grundstück künftig passieren kann, hat die Wohnungsbauchefin. Im Volksstimme-Gespräch verweist sie aber lediglich auf den Bebauungsplan, der von der Stadt über den Bereich zwischen Johannes-R.-Becher-Straße und Friedrichstraße, gesäumt vom Dreieck Volksschwimmhalle, CJD und ehemaligem Telekom-Haus gelegt ist. Demnach sind für das Gebiet Stadthäuser vorgesehen (Volksstimme berichtete am 16. Januar).

Was in der Theorie gut klingt, lässt aber mit seiner Umsetzung noch auf sich warten. Denn das Gebiet, über dem der B-Plan liegt, ist einerseits groß, und andererseits ist die Fläche gestückelt durch verschiedene Eigentümer.

"Unsere Fläche ist gemessen an der Gesamtfläche verschwindend gering", schätzt Sigrid Meyer ein. Sie spricht von rund 5000 Quadratmeter, die der SWB gehören. Das ehemalige Schulgelände nebenan liegt beispielsweise in den Händen des Landkreises. Insofern lehnt sich Sigrid Meyer vorerst zurück und wartet ab. Nämlich bis dahin, dass auch die anderen Eigentümer aktiv werden. Gleichwohl wirft sie eine andere Frage in den Raum. "Eigentlich sollte die Frage nicht lauten, was aus dem Gelände wird, sondern was aus dem Familienzentrum geworden ist", sagt sie. Ihrer Meinung nach sei es traurig, dass diese Institution "leider zerbröselt" ist. Denn seither gibt es drei soziale Zentren - in der Bahnhofstraße, Straße der Jugend und Hermannstraße.