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Baubetriebshof ist bereit, aber musste bislang noch kein einziges Mal zum Streuen ausrücken Winter mit angezogener Handbremse

Von Andreas Pinkert 18.12.2014, 02:05

Vom Winter fehlt derzeit weit und breit jede Spur. Wie schnell sich das ändern kann, wissen die erfahrenen Baubetriebshofmitarbeiter nur zu gut. Sie zeigen sich bestens präpariert für einen plötzlichen Kälteeinbruch mit Glatteis und Schneefall.

Calbe/Schwarz/Trabitz l Wer heute ans Thermometer blickt, wird das Quecksilber bis über die Marke von zehn Grad Celsius klettern sehen - ein Winter sieht anders aus. Zumindest dem Team des städtischen Baubetriebshofes kann die aktuelle Wetterlage aber nur Recht sein. Sie wissen, wie schnell Petrus seine Einstellung ändern kann. So musste beispielsweise im Januar 2010 nach plötzlich einsetzendem und wochenlangem Flockenfall der Schnee mit Baggern aus der Innenstadt geräumt werden.

"Unsere kleinen Fahrzeuge sind an enge Gassen und Straßen angepasst. Sie könnten auch rückwärtsfahren."

Bürgermeiser Sven Hause

Seit dem 27. Oktober gilt bis Ende März die offizielle Winterdienstbereitschaft (nach Feierabend und an Wochenenden), doch die Männer mussten in diesem Jahr bislang noch kein einziges Mal zum Schneeräumen oder Streuen ausrücken.

Im Baubetriebshof stehen zwei Einsatzleiter im wöchentlichen Wechsel sowie sechs Mitarbeiter und eine Mitarbeiterin in drei Kolonnen bereit. Zur Einsatztechnik gehören insgesamt fünf Fahrzeuge. Davon kommt ein kleines Fahrzeug für die manuelle Schneeräumung und Abstumpfung zum Einsatz.

"Unsere kleinen Fahrzeuge sind an enge Gassen und Straßen angepasst", erklärt Sven Hause. Der Bürgermeiser setzt bei der Stippvisite im Bauhof angesichts der andauernden Diskussion über die vom Kreiswirtschaftsbetrieb eingestellte Müllentsorgung in engen Straßen einen winzigen Seitenhieb hinterher: "Sie könnten auch rückwärtsfahren."

Neben der Einsatztechnik fasst das Lager aktuell rund 100 Tonnen Kiessand und neun Tonnen Streusalz. Letzeres werde grundsätzlich nur bei extremen Wetterbedingungen und zur Verhinderung des Klumpens und Festfrierens des Streumaterials eingesetzt, erklärt Mitarbeiter Frank Berger.Der Baubetriebshof ist für 50 Kilometer kommunale Straßen in Calbe, Schwarz und Trabitz zuständig. Los geht es erst, wenn eine allgemeine, flächendeckende Gefahr festgestellt wird. Dazu werden die täglichen Wetterdienstberichte ausgewertet.

Zur Erinnerung: Alle privaten Grundstückseigentümer, Mieter und auch beauftragte Drittfirmen sind angehalten, den Einsatz von Streusalz zu vermeiden beziehungsweise nur in absoluten Ausnahmesituationen vorzunehmen.