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Ehemaliger Lehrling der Barbyer Firma Elektromaschinenbau Thieme erringt beachtenswerten Titel Clemens ist dritter Bundessieger

Von Thomas Linßner 08.01.2015, 02:03

Sachsen-Anhalts Handwerk hat seine besten Nachwuchshandwerker und vorbildliche Ausbildungsbetriebe geehrt. Unter ihnen ist Clemens von Einem aus Brumby, der dritter Bundessieger im Fach Elektroniker für Maschinen- und Antriebstechnik wurde.

Barby/Brumby l "Ich habe mein handwerkliches Geschick erst in der Firma Thieme entwickelt", gesteht Clemens von Einem. Der heute 20-Jährige absolvierte nach erweitertem Sekundarschulabschluss in Förderstedt eine dreieinhalbjährige Lehre in der Barbyer Firma "Thieme Elektromaschinenbau".

Im Schloss Köthen geehrt

Als er vor knapp einem Jahr seine Facharbeiterprüfung ablegte, war der junge Mann aus Brumby so gut, dass er zum Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW - Profis leisten was) delegiert wurde.

"Zahlreiche junge Gesellinnen und Gesellen sowie Jungfacharbeiter sind mit guten Platzierungen aus dem Wettbewerb hervorgegangen", freute sich Anja Gildemeister von der Handwerkskammer Magdeburg. Bundes-, Kammer- und Landessieger sowie vorbildliche Ausbildungsbetriebe waren im Schloss Köthen geehrt worden. Unter ihnen Clemens von Einem, der neben Platz drei beim Bundeswettbewerb zuvor bester seiner Sparte in Sachsen-Anhalt geworden war.

Der 63. Bundesleistungswettbewerb der elektrohandwerklichen Jugend Deutschlands BFE-Oldenburg im vergangenen November hatte es in sich. "Dass ich dort den dritten Platz belegte, hat mich selbst überrascht", gesteht der 20-Jährige. Denn nicht alles sei "optimal verlaufen". Da Prüfungen freilich immer so ihre Eigendynamik haben, seien die Stärken des Wettbewerbteilnehmers aus Brumby nicht abgefragt worden. Dafür wurde etwas verlangt, das nicht Bestandteil seiner Lehrausbildung in Sachsen-Anhalt war: Metallbearbeitung. Dazu zählte das Ausbuchsen eines Lagerschildes sowie das Drehen einer Welle. Weil Clemens aber ahnte, was auf ihn zu kam, "übte" er vorher zusammen mit seinem Opa Klaus von Einem an dessen Drehmaschine.

Nachwuchsmangel

Spätestens an dieser Stelle wird klar, dass der 20-Jährige nichts dem Zufall überlässt und jegliche beruflichen Herausforderungen annimmt. Was ihm auch sein Lehrmeister Bernhard Thieme bescheinigt, der allerdings eines bedauert: Clemens von Einem hat das Barbyer Unternehmen mittlerweile verlassen, um eine Aufstiegsfortbildung zum Staatlich geprüften Techniker für Energie und Prozessautomatisierung zu machen.

Derweil klagt man nicht nur in der Firma Thieme über Nachwuchs-Fachkräftemangel. "Wir wollen jedes Jahr einen Lehrling einstellen. Für dieses Jahr haben wir nicht eine Bewerbung erhalten", zuckt Thieme mit den Schultern.

Dabei bescheinigt sein ehemaliger Lehrling Clemens diesem Beruf eine große fachliche Bandbreite, die Kreativität erfordere.