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Landrat Markus Bauer appelliert an Bürger, ihren Kreis zu gestalten Das Salzland ist lebenswert

Von Kathleen Radunsky-Neumann 19.01.2015, 02:23

Rund 500 Gäste sind der Einladung zum Neujahrsempfang des Landkreises zusammen mit der Salzlandsparkasse gefolgt. Landrat Markus Bauer nutzt die Gelegenheit, um 2014 Revue passieren zu lassen. Und er fordert die Gäste auf, sich aktiv einzubringen, um einen zukunftsfähigen Salzlandkreis zu schaffen.

Eggersdorf l Auf einem guten Weg sieht Landrat Markus Bauer (SPD) den Salzlandkreis. Das macht er deutlich in seiner Festrede zum Neujahrsempfang, zu dem Landkreis und Salzlandsparkasse am Freitagabend in das Sport- und Freizeitzentrum in Eggersdorf geladen haben.

"2014 war beispielsweise für die wirtschaftliche Entwicklung im Salzlandkreis ein erfolgreiches Jahr", sagt er und erinnert an die Realisierung von Großprojekten, wie die Eröffnung des Telekom-Rechenzentrums in Biere, die Inbetriebnahme des Aluminium-Recycling-Werkes Novelis in Nachterstedt und das Befesa-Aluminiumschmelzwerk in Bernburg. "Das sind Wirtschaftsstandorte, in die insgesamt 360 Millionen Euro investiert worden sind und wo heute 360 Beschäftigte einen Arbeitsplatz finden", betont er.

Zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur kam es allein im ersten Halbjahr 2014 zu gewerblichen Investitionen von 127 Millionen Euro, die mit Fördermitteln in Höhe von 20 Millionen Euro gefördert wurden. Doch nicht nur die Wirtschaft zählt in seinen Augen. Deshalb geht Markus Bauer auf eine Vielzahl von Beispielen ein, die den Salzlandkreis zudem liebens- und lebenswert machen.

"Auch Landwirte und deren Treffen finden bei uns ideale Bedingungen", sagt der Landrat. Das haben unter anderem die erfolgreichen Feldtage der Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) im Juni 2014 in Strenzfeld gezeigt. "Auch die Verkehrssituation verbesserte sich zusehends", geht er zur nächsten Facette über. Demnach werden die Autobahn14 und die bevorstehende Öffnung der Bundesstraße 6n Bernburg und den Salzlandkreis zu einem bedeutenden Verbindungskreuz in Deutschland machen.

"Früchte", so der SPD-Mann, der seit einem knappen halben Jahr dem Landkreis vorsteht, "tragen auch Anstrengungen im Öffentlichen Personennahverkehr." Hierbei bezieht er sich auf die Eröffnung der ersten Landesbuslinie im Kreis und den neuen Bahnhaltepunkt in Calbe.

Nicht zu vergessen seien die Arbeitsmarktzahlen: "Sie sind im Dezember 2014 deutlich positiver ausgefallen als sie sich noch zwölf Monate vorher präsentierten." Aber, das verschweigt Bauer nicht: "Mit einer Quote um die zwölf Prozent besteht allerdings weiter Handlungsbedarf." Denn seiner Meinung nach sei es einigen Familien immer noch nicht möglich, aus eigener Kraft für sich zu sorgen. "Die Verunsicherung dieser Bürger darf gerade jetzt nicht ignoriert werden", appelliert Bauer und bezieht sich dabei auf Demokratie- und Politikverdrossenheit, die sich beispielsweise in sinkender Wahlbeteiligung ausdrückt. ktuell sieht er sich und die Salzländer noch vor einer weiteren Herausforderung. "Gerade in Zeiten steigender Zuwandererzahlen durch Konfliktherde und Kriege auf der ganzen Welt - der Ausländeranteil im Salzlandkreis liegt unter zwei Prozent - bedarf es besonderer Aufmerksamkeit: Die gesellschaftliche Integration Fremder und eine möglichst vitale Willkommenskultur dürfen nicht nur leere Worthülsen sein."

Markus Bauer hat klare Vorstellungen: "Der Salzlandkreis soll als lebens- und liebenswürdiges Zuhause verstanden werden können. Es gilt, gerade junge Familien hier zu binden. Ausbildungsstätten wie Schulen und Hochschulen müssen aus diesem Grund die bestmögliche Unterstützung und Stärkung erfahren, schon, um dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen."

Liebenswert macht den Salzlandkreis auch das ehrenamtliche Engagement seiner Bürger. "Das ist ein Gewinn für die Gemeinschaft, von dem alle Nutzen haben. Das Engagement jedes Einzelnen ist jetzt gefragt." Und: "Nur gemeinsam können wir aus unserem Landkreis ein attraktives Zentrum machen."