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Polizei geht von Brandstiftung aus

27.01.2015, 13:11

Staßfurt (frc) l Nach dem Kellerbrand in einem Wohnhaus im Staßfurter Wohngebiet Am Tierpark, in dem Asylbewerberfamilien untergebracht waren, geht es der albanischen Frau besser. Das teilt ihre Familie mit. Sie war am Montag wegen Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Eventuell könne sie schon aus dem Klinikum Aschersleben entlassen werden. Eine Asylbewerberfamilie, die nach dem Brand aus ihren Wohnungen evakuiert werden musste, ist am Montag in einer Notwohnung der städtischen Wohnungs- und Baugesellschaft Staßfurt in Staßfurt-Nord untergekommen. Zwei weitere Asylbewerberfamilien sind zur Zeit im Staßfurter Obdachlosenheim untergebracht. Heute konnten einige Betroffene weitere persönliche Gegenstände aus ihrer Wohnung holen.

Die Spurensicherung der Polizei war bis Dienstagmittag vor Ort, um die Brandursache zu ermitteln. "Wir gehen zunächst einmal von Brandstiftung aus. Die Brandursachenermittler haben festgestellt, dass weder ein technischer Defekt noch Selbstentzündung die Ursache sein können", erklärt Marco Kopitz, Sprecher des Polizeireviers des Salzlandkreises. Ob der Brand aber aus Versehen, zum Beispiel durch kokelnde Kinder, oder vorsätzlich gelegt wurde, konnte Kopitz noch nicht sagen. Die Polizei schließt aber weiterhin einen fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat aus.

Die drei Familien können ihre Wohnungen wieder beziehen, sobald die Angelegenheit mit der Versicherung geklärt ist, sagt der Chef der Wohnungs- und Baugesellschaft Staßfurt, Dieter Naumann. "Das sind im Regelfall zwei bis drei Monate", erklärt er. In dieser Zeit wolle er auch die ausgebrannte Kelleretage wiederherstellen und die sonstigen Schäden im Hausflur beheben lassen. "Wir handeln hier natürlich so schnell wie möglich", sagt Naumann. Die von der Polizei mitgeteilte Gesamtschadenssumme von 10 000 Euro empfindet er als zu niedrig angesetzt, eine genaue Schätzung kann er aber jetzt nicht abgeben.