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Heute vor 85 Jahren brannte es in Barbys Innenstadt / Feuerwehrmann machte Fotos Spektakulärer Brand, am Freitag, dem 13.

Von Thomas Linßner 13.02.2015, 02:23

Heute vor 85 Jahren wurde die Freiwillige Feuerwehr Barby zu einem spektakulären Löscheinsatz gerufen. In der Barbyer Innenstadt, nur wenige Schritte vom Kirchturm entfernt, brannte ein Bauernhof lichterloh.

Barby l Das Feuer war in der Scheune des Landwirtes Ruthe ausgebrochen, die an der damaligen Schloß-/Ecke Schul- straße stand (Heute Fuchs-/Ecke Schulstraße).

Für die Kameraden der Wehr kein einfacher Einsatz, weil in Ermangelung einer Drehleiter acht bis zehn Meter lange Holzleitern angelegt werden mussten, um das Dach zu erreichen. Hinzu kamen stromführende Elektro-Freileitungen, die sich nicht sofort abschalten ließen. Wer aus derart schwankender Höhe einen Brand "angriff", musste sehr mutig sein.

Neue Motorspritze kommt zum Einsatz

Zum Einsatz kam die 1928 in Dienst gestellte Motorspritze, die sofort betriebsbereit war. Bis dahin hatte die Wehr nur eine Dampfspritze zur Verfügung, die 1891 vom Rittergut angeschafft worden war. Deren Nachteil war, dass sie ihren Betriebsdruck erst nach 15 Minuten erreichte, weil sie wie eine Lokomotive angeheizt werden musste.

Weil es noch kein Tanklöschfahrzeug gab, rollte ein pferdegezogener Wasserwagen an. Er war nicht im Bestand der Wehr, sondern der Jauchewagen eines Bauern. Es gab Absprachen, dass eines dieser riesigen mobilen Holzfässer ständig gefüllt vorgehalten werden musste. Was eine große Herausforderung bei Frost war ...

Die Kameraden unter Leitung von Oberbrandmeister Gustav Walkhoff konnten das Übergreifen auf andere Gebäude verhindern.

Weil das Feuer am Tage ausbrach, hatte sich eine riesige Menschenmenge auf der Straße versammelt, die die Löscharbeiten verfolgte. Darunter mehrere Barbyer mit Fotoapparaten. So auch Alfred Traute, dem wir nebenstehende Lichtbilder verdanken. Er war wie sein Halbbruder Paul Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Barby und sowieso vor Ort.

Der Brand von Ruthes Scheune, die danach zum Teil abgerissen werden musste, näherte einmal mehr die Überzeugung abergläubiger Menschen: Der 13. Februar 1931 war ein Freitag.

Freitag, der 13. ...