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Erst heimlich, jetzt offiziell: Antje Knopf findet mit Krokus-Anpflanzungen Wohlwollen Anfang gemacht für blühende Stadt

Von Ulrich Meinhard 24.03.2015, 02:19

Schöner soll Schönebeck werden. Das wünscht sich Antje Knopf. Die 37-Jährige legt dafür selbst Hand an. Erst heimlich und inzwischen offiziell pflanzte und pflanzt sie gemeinsam mit Gleichgesinnten Blumenzwiebeln auf öffentlichen Flächen. Aus dem Grünflächenamt kommt grünes Licht.

Schönebeck l Es blüht wieder. Und wie! Der Karl-Jänecke-Platz in Felgeleben präsentiert sich derzeit im schönsten Krokus-Blau - die Farbbezeichnung violett ist wohl treffender. Volksstimme-Leser wissen bereits, dass in diesem Fall nicht das städtische Grünflächenamt für die Bepflanzung gesorgt hat. Die Frühblüher wachsen an dieser Stelle aufgrund des bürgerschaftlichen Engagements von neun Schönebeckern. Sie hatten im vergangenen Herbst mehrere Tausend Krokuszwiebeln in die Erde gebracht und zwar Sorte Wildkrokus, hell- und dunkelviolett. Sie folgten einem Aufruf von Antje Knopf. Die 37-Jährige hatte bereits vor drei Jahren auf dem Jänecke-Platz, aber auch andernorts Blumenzwiebeln gesteckt. Heimlich. Damit Schönebeck schöner wird, wie sie vor einem Jahr gegenüber der Volksstimme sagte.

Das Anliegen darf als gelungen umgesetzt gelten. Jetzt gab es einen Vor-Ort-Termin mit Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) in Felgeleben und der sagt beim Blick auf die blühende Pracht: "Ich finde, es sieht sehr gut aus."

Was heimlich begann, geht ganz offiziell weiter. Die Initiative von Antje Knopf kam innerhalb der Stadtverwaltung "gut an", wie Bert Knoblauch erklärt. Deshalb erfolgten und erfolgen weitere Pflanzaktionen, nur "jetzt in Absprache mit uns", zeigt das Stadtoberhaupt den Unterschied auf. Weitere Flächen lassen sich im Stadtgebiet fraglos finden, sind sich Antje Knopf und Bert Knoblauch einig. Wo genau, lassen sie derweil noch offen. "Darüber sind wir im Gespräch", sagt sie. "Dafür haben wir das Grünflächenamt", sagt er. Ebenfalls mit ins Boot soll der städtische Bauhof. Dessen Mitarbeiter müssen sich in der warmen Jahreszeit zuweilen ganz unterschiedliche Kritiken anhören. Für manche Zeitgenossen dauert es oft zu lange, bis endlich mal grünende und in der Regel auch blühende öffentliche Flächen gemäht sind. Für andere sind die Mäher wiederum zu früh und vor allem zu rabiat unterwegs. "Auf dem Rondell am Ruth-Lübschütz-Platz ist im vergangenen Jahr noch in der Blüte sehr rigoros alles niedergemäht worden, obwohl es anders abgesprochen war", kann sich Antje Knopf eines gewissen Ärgers nicht erwehren. Es sei einfach schade um die Mühen, wenn den Blumen keine Zeit gegeben werde zum Blühen.

Der Schönebeckerin schwebt eine Art blühendes Band für Schönebeck vor, von Felgeleben bis zur Salineinsel. Ihre Version ist eine "bunte Stadt am blauen Fluss". "Das ist Zukunftsmusik, aber der Anfang ist gemacht", argumentiert die gelernte Landwirtin. Gefühlt, meint sie, würden in Schönebeck eher die schlechten Nachrichten dominieren, dagegen müsse doch etwas unternommen werden. "Während der Juni-Flut 2013 hat man ja gesehen, dass ein Wir-Gefühl möglich ist", hofft Antje Knopf auf eine Renaissance dieses Miteinanders in vielerlei Hinsicht.

Den Termin in Felgeleben möchte die 37-jährige Mutter eines kleinen Sohnes nutzen, um sich bei allen Helfern und Unterstützern zu bedanken. Da wäre zum Beispiel das Grünflächenamt. "Die Zusammenarbeit ist wirklich top. Ich glaube, die Mitarbeiter finden es gut, dass ich es wirklich ernst meine", schätzt Antje Knopf ein. Und ob denn die Sponsoren und Helfer namentlich genannt werden können, fragt sie. In Ordnung. Hier sind die Namen: Andrea Bartels, Beate und Silvio Dünow, Doreen und Sven Wolkenstein, Christian Lindecke, Harald Wunneburg und Familie Knopf.