Freibad Schönebeck Eröffnung am 11. Juli

Das Schönebecker Freibad soll am 11. Juli öffnen. Die Stadt hat für die
notwendigen Sanierungsarbeiten die finanziellen Mittel zusammengekratzt.
Gleichzeitig beginnen nun die Planungen für den Neubau der
Volksschwimmhalle inklusive Außenbecken.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 17.04.2015, 03:26

Schönebeck l Zaghafte Zuversicht spricht aus Dezernent Joachim Schulke, als er im Fachausschuss für Soziales am Mittwochabend über den Stand der Dinge beim Thema Freibad informiert. "Unter dem Vorbehalt, dass bei den Tiefbauarbeiten keine weiteren Probleme im Untergrund zu Tage treten, werden wir das Freibad zum 11. Juli öffnen", sagt er. Damit befolgt die Stadtverwaltung den vom Schönebecker Stadtrat beschlossenen Auftrag.

Rund 190000 Euro kosten die Bauarbeiten, die nötig sind, um das Freibad aus sicherheitsrelevanten Gründen zu öffnen. Hintergrund: Im vergangenen Jahr ereignete sich ein Unfall, bei dem ein Kind durch Chlorgas verletzt wurde.

Die geplante Bausumme ist für Schönebeck mit seiner klammen Haushaltslage ein großer Batzen Geld. Nun haben die Verwaltungsmitarbeiter aufgrund des Beschlusses des Stadtrates Geld zusammengekratzt. Wie Joachim Schulke im Fachausschuss informiert, müssen zu Gunsten des Freibades Finanzmittel an anderer Stelle gestrichen werden. Das betrifft die Bereiche Pflege des öffentlichen Grüns, Stadtplanung, Sportstätten des SSC und SSV sowie Bierer Berg.

"Diese Maßnahmen entfallen ersatzlos", sagt der Dezernent. Am 11. Mai soll es mit der Auftragserteilung schließlich mit den Bauarbeiten losgehen, benennt er den Zeitplan. Sollten böse Überraschungen ausbleiben, öffnet das Freibad in der Barbarastraße am 11. Juli - also pünktlich zum Beginn der Sommerferien.

Damit ist dieses Jahr vorerst geklärt. Jedoch besteht weiterhin die Frage, wie der enorme Wasserverlust im großen Schwimmerbecken gelöst wird. Dieses Problem soll nach der Freibadsaison 2015 angegangen werden. Eines steht zumindest fest. "Das bedeutet einen erheblichen Aufwand und wird richtig weh tun", sagt Joachim Schulke auf Nachfrage von CDU-Stadtrat Matthias Menzel.

Wiederum jetzt schon will die Verwaltung an die Planung für die neue Volksschwimmhalle gehen - das ist auch Inhalt des Arbeitsauftrages des Stadtrates. Demnach soll zum September ein Konzept für den Badneubau inklusive Freibad vorliegen. Dafür wurde im Fachausschuss eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. In ihr arbeiten Verwaltungsmitarbeiter sowie Stadträte aus dem Fachausschuss. Dafür gemeldet haben sich Thomas Mogge (FDP/Rettet die Altstadt), Marlis Ekrutt (CDU), Matthias Menzel (CDU) und Ralf Arndt (Grüne).

Die Arbeitsgruppe tagt das erste Mal am 29. April. Gemeinsam wollen Verwaltung und Politiker das Konzept erarbeiten. Erste Überlegungen aus Sicht der Stadtverwaltung hat Joachim Schulke im Fachausschuss schon einmal in die Runde gegeben. Demnach solle die neue Schwimmhalle wie bisher eher sportlich ausgerichtet sein. Soll heißen: Für den Badespaß gibt es ein 25 Meter Schwimm-, ein Kinder- sowie ein Übungsbecken. Ein Gymnastikraum sei ebenso einzurichten, weil der in der heutigen Volksschwimmhalle gute Einnahmen bringe.

Hinzu käme ein Saunabereich - in Anlehnung an den derzeit bestehenden. Das beinhaltet eine finnische Sauna, Whirlpool und Dampfbad.

Der Außenbereich, der dann das heutige Freibad ersetzen soll, könne gestaltet sein durch ein weiteres 25 Meter Schwimmbecken, ein Kinderbecken sowie einer Liegewiese.

So weit so gut. Doch wo sollen Schwimmhalle und Freibad künftig überhaupt zu finden sein? Geht es nach der Stadtverwaltung, dann wird der Badneubau in der Johannes-R.-Becher-Straße erfolgen. Hierfür hat die Stadt eine Fläche reserviert, ein entsprechender Bebauungsplan für das Gelände liegt vor und wurde vom Stadtrat 2014 abgesegnet.

Thomas Mogge bringt hierbei den Standort in der Barbarastraße ins Spiel. Ein durchaus zu diskutierender Punkt, sagt Joachim Schulke. Aus seiner Sicht biete sich die Johannes.-R.-Becher-Straße aber eher an, "weil sie zentrumsnah ist und besser erreichbar", sagt er.

Gleichwohl betont er, dass seine Vorstellungen nicht am Ende im Konzept enthalten sein müssen. Er will erst einmal eine mögliche Zielrichtung vorgeben. Standort und Ausstattung des Badneubaus seien zu diskutieren, genauso die Frage, ob es künftig eine Cafeteria oder einen Imbiss geben soll. Auf jeden Fall, das betont der zuständige Dezernent, sollten bei allen Wünschen und Vorstellungen die Kosten im Blick behalten werden.

Über den jeweiligen Arbeitsstand soll der Fachausschuss regelmäßig informiert werden.