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Polizeirevier Salzlandkreis stellt Unfallstatistik 2010 vor Zahl der Unfälle steigt - aber weniger Schwerverletzte und Tote auf den Straßen

Von Heiko Wigrim 22.02.2011, 10:19

Schönebeck/Staßfurt. Deutlich mehr Unfälle, aber weniger Verletzte - das ist das Fazit der Verkehrsunfallstatistik 2010 für den Salzlandkreis. "Damit liegt die Entwicklung im Salzlandkreis im Landes- trend", erklärte Eberhard Rößler, Leiter Verkehrsdienst beim Polizeirevier Salzlandkreis, bei der Vorstellung der Verkehrsstatistik.

2010 wurde die Polizei zu 6376 Unfällen gerufen. Das sind 304 Unfälle mehr als 2009. Bei 603 Unfällen kamen Personen zu Schaden - 40 Unfälle weniger als 2009. Zwölf Menschen starben bei Verkehrsunfällen - drei weniger als 2009. Insgesamt wurden 792 Menschen verletzt (42 weniger).

Das Anschnellen der Unfallzahlen macht dem Verkehrs- experten aber keine Sorgen. "Ursache für das Plus bei den Unfällen ist die extreme Wettersituation zu Beginn und am Ende des Jahres." So verzeichnete die Polizei im Januar, November und Dezember jeweils 100 Unfälle mehr als in den entsprechenden Monaten des Jahres 2009. "Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Bagatellunfälle", so Rößler.

Schadenshöhe liegt bei 12,8 Millionen

Denn bei dem extremen Wetter seien die Leute langsamer unterwegs gewesen, so dass oftmals nur an engen Stellen Spiegel beschädigt wurden oder man beim Ein- und Ausparken auf daneben stehende Autos rutschte. Dennoch: "Die Schadenssumme aller Unfälle in Höhe von 12,8 Millionen Euro gibt uns zu denken", so Rößler.

Die meisten Verkehrsunfälle ereigneten sich im Altkreis Bernburg - 2116 zählte die Polizei. Im Bereich Aschersleben wurden die Beamtem 1308 Mal gerufen, in Schönebeck wurden 1770 Unfälle registriert und in Staßfurt waren es 1172 Unfälle.

Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Unfallursachen etwas verändert. Vom zweiten auf den nun ersten Platz gestiegen ist das Wenden und Rückwärtsfahren (1062 Unfälle). Wildunfälle waren die zweithäufigste Ursache (879) und vom einst ersten auf den jetzt dritten Platz rutschte der zu geringe Abstand (848). Die folgenden Plätze belegen Vorfahrt (564), Geschwindigkeit (428) und Alkohol (130). Als Unfallverursacher wurden 21 Fußgänger, 105 Radfahrer, 33 Kradfahrer, 795 Lkw-Fahrer und 4853 Autofahrer festgestellt.

Als Unfallschwerpunkte sind im Bereich Staßfurt die B 6n in Neundorf (18 Unfälle), die B 81/B 180 Schneidlingen/Westeregeln (12) und die B 81/L 70 Egeln/Wolmirsleben (12) in der Statistik ausgewiesen. In Schönebeck liegen die Unfallschwerpunkte vor allem im Stadtgebiet an der Kreuzung Hellge-Straße/Stadtfeld (11), an der Kreuzung Friedrich-Straße/Am Randel (9) und am Autobahnzubringer zur A 14 zwischen Schönebeck und Welsleben (18).

Kontrollen drängen Raserei zurück

2010 stellte die Polizei 456 Alkohol- und Drogenfahrten fest, stellte 1414 Strafanzeigen im Straßenverkehr, 15 060 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten und sprach 11 770 Verwarnungen mit Verwarngeld aus. 3935 Stunden wurden Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. "Wir sind stolz darauf, dass erhöhte Geschwindigkeit als Unfallursache zurückgegangen ist", meinte Rößler. Die Polizei verbucht das vor allem wegen der vermehrten Kontrollen. Für notorische Schnellfahrer "muss der Überwachungsdruck spürbar sein", so der Leiter Verkehrsdienst.