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57. Rosenmontagsumzug in Ranies mit rund 130 Aktiven auf 25 Wagen, Blaskapellen und Tanzgruppen Große Parade mit "Wink" nach Glinde

Von Daniel Wrüske 07.03.2011, 05:42

Von beschaulicher Dorfruhe keine Spur - gestern war ganz Ranies auf den Beinen und begrüßte Tausende Gäste beim 57. Rosenmontagsumzug. Rund 130 Mitwirkende auf 25 Wagen gestalteten die Parade.

Ranies. Seit einem Jahr war klar, was Christine Becker, Babette Steinbach, Simone und Jürgen Kreitschi für den Rosenmontagsumzug auf die Beine stellen, oder besser noch, auf den Wagen bringen. "Frühling in Ranies" war gestern das Motto ihres kleinen, aber feinen Vehikels. "Im vergangenen Jahr war es so kalt, dass wir jetzt den Lenz locken wollten", sagt Babette Steinbach. Sonnen und sprießende Knospen zierten den Wagen, die Frauen waren als Biene, flotter Käfer und Schmetterling verkleidet. Seit drei Jahren beteiligen sie sich als eigener Bautrupp am Ranieser Traditionsumzug - ganz klar, um den "Männern zu zeigen, was ¿Frau\' drauf hat". So wurden Gatten aus Garagen vertrieben und die pfiffigen Ladys werkelten gut drei Wochen an ihrem Wagen. Doch ganz ohne die Herren der Schöpfung ging es dann doch nicht. "Einer muss ja schieben", sagt Babette Steinbach in Richtung Jürgen Kreitschi.

Der sympathische Frühlingsgruß reihte sich gestern in einen Tross von insgesamt 25 Wagen. "Die Themen sind dabei nicht vorgegeben", erklärt Sabine Höpfner vom veranstaltenden Kultur- und Sportverein. "Alles ist geheim und selbst die Teilnehmer wissen nicht, was so vor und hinter ihnen fährt." Das Publikum erlebt also in jedem Jahr echte Premieren. Die Ranieser Jecken nehmen dabei regelmäßig aktuelle Themen aufs Korn. An einer Stelle jedoch, so Sabine Höpfner, würden die organisatorischen Fäden zusammenlaufen. "So vermeiden wir, dass sich Doppelungen ergeben und dass die Wagen die entsprechende Größe haben, um durch die Straßen des Ortes zu kommen." In diesem Jahr durfte das (Hoch-)Wasserproblem in der Region nicht fehlen. Vom "Leuchtturm" aus kann man alles mit gebührendem Abstand überblicken am Elbkilometer 304. Der Umzug hatte überdies seine eigene, spritzige Vorstellung vom steigenden Grundwasser: "Schnorchelsafari im Bauernbusch" oder "Kellertieftauchen bei Omi Köppe" - alles zu erschwinglichen Preisen versteht sich. "Heiße Zitronen" sorgen dann für nötige Vitamine, wenn man sich verkühlt hat - oder machen müde Männer munter. Dazu "Kachelmanns Läusemädchen", "Bunter Jecken-, statt teurer Ökostrom", "Cindy(s) aus Marzahn, Geld, Gärtner und Bier.

Ach ja, vergessen werden sollte auch der karnevalistische Gruß nach Glinde nicht, sozusagen die Parade auf Lichtmess im Elbe-Saale-Winkel. Am eindruckvollsten an der "Riesen-Bratwurst" zu sehen und "Folklore aus Überfluß" betitelt.

Mehr Bilder ab heute Nachmittag im Internet:

www.volksstimme.de/ sachsenanhalt