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Schauriger Fund durch Spaziergänger an Schönebecker Kiesgrube Zerstückelte Kälber gefunden

Von Franziska Richter 09.04.2011, 06:27

Am Donnerstag haben Spaziergänger gegen 17 Uhr die Reste dreier zerstückelter Kälber an den Schönebecker Kiesgruben nahe der Barbyer Straße gefunden.

Schönebeck. Norman Thielecke, Andreas Zenß, Bianca Braune und Kathleen Köbler gingen gerade an der Kiesgrube mit ihren Hunden spazieren, als sie plötzlich die Reste entdeckten. Sofort liefen sie zum Tierheim in der Barbyer Straße, nicht weit von dem See. Das Tierheim verständigte den Tierschutzverein Salzlandkreis e.V., der gegen 17.30 Uhr die Polizei Schönebeck informierte.

"Die Polizei ermittelt bereits. Es handelt sich um eine Straftat."

Direkt am Ufer lagen mehrere Teile von Tieren im Wasser. Bei näherem Hinsehen waren am Kniegelenk abgetrennte Kuhbeine zu erkennen, bei denen der scharf durchgetrennte Knochen zu sehen war. "Wahrscheinlich Schlachtabfälle", vermutete Norman Thielecke. Vor den Hufen lagen Müllsäcke, dahinter im Wasser drei Schädel von Kühen, deren schwarz-weißes Fell noch komplett erhalten war. Die Größe der Köpfe ließ auf drei Kälber schließen. Dazwischen Gedärme, zerfetzte Müllsäcke. Ein Stück weiter in der Böschung fand Thielecke einen Sack mit noch mehr Knochen.

Zwei Polizeibeamte und eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes waren sofort zur Stelle und nahmen den Fall auf. "Die Polizei hat in diesem Fall das Ordnungsamt aufgrund seiner Rufbereitschaft hinzugezogen, um die Zuständigkeiten zu klären", erklärt Waldemar Liedicke, Leiter des Ordnungsamtes Schönebeck.

Die Polizei müsse in einem solchen Fall klären, ob der Verdacht der Tierquälerei bestehe und Ermittlungen aufnehmen. Hier aber habe es sich nach erster Überprüfung um Schlachtabfälle gehandelt, so Liedicke.

"Da sich herausgestellt hat, dass es sich um Nutztiere handelt, ist der Salzlandkreis mit dessen Veterinäramt zuständig", so Liedicke weiter. Innerhalb der vergangenen eineinhalb Jahre habe es schon zwei Fälle im Bereich des Schönebecker Ordnungsamtes gegeben, bei denen Schlachtabfälle in die Elbe geworfen wurden, berichtet Liedicke.

Ingrid Schildhauer, Sprecherin des Salzlandkreises, bestätigte gestern gegenüber der Volksstimme, dass es sich um Schlachtabfälle gehandelt habe.

Das Veterinäramt des Salzlandkreises habe daraufhin über das Ordnungsamt des Salzlandkreises eine Fachfirma beauftragt, die die Überreste professionell entsorgt habe. Und: "Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, da das Entsorgen der Tierreste eine Straftat ist", so Schildhauer weiter. Ob die Tiere eventuell gestohlen wurden, sollen die angelaufenen Ermittlungen der Polizei zeigen.