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Verwüstung im Seepark-Empfangsgebäude/Marienkirche wegen Sachbeschädigung geschlossen Einbrüche und Randale sind beinahe an der Tagesordnung

Von Thomas Linßner 01.07.2011, 06:29

Seit Wochen kommt es in Barby immer wieder zu Sachbeschädigungen und Einbrüchen, deren Handschrift offenbar Jugendliche tragen. In der Nacht zum Donnerstag wurde das Seepark-Empfangsgebäude aufgebrochen und verwüstet.

Barby. Es ist frustrierend: Montagabend hörten die Mitglieder des Ortschaftsrates dem Sozialpädagogen Dr. Steffen Uhlig zu, wie man Jugendkriminalität und Ordnungswidrigkeiten senken könne. Einen Tag später beschmutzten Schüler die Marienkirche, die das Gotteshaus offenbar als Freizeitcamp ansahen; tags darauf der Einbruch im "Seepark".

"Wir warten erstmal die Polizei ab, um keine Spuren zu vernichten"

Badverantwortlicher Steve Kleinschmager stand gestern Morgen vor der aufgebrochenen Doppeltür des Empfangsgebäudes. Unbekannte hatten die untere Hälfte der Kassettentür herausgetreten und waren durch die so entstandene Öffnung ins Innere gedrungen. Zwei eindeutige Schuhabdrücke konnten von der Polizei abgenommen werden. "Was drinne alles geklaut wurde, kann ich noch nicht sagen. Wir warten erstmal die Polizei ab, um keine Spuren zu vernichten", sagte Kleinschmager gestern früh. Auf alle Fälle stellte er das Fehlen zweier Handfunkgeräte fest. Ohne dem Polizeiergebnis vorgreifen zu wollen: Auch im "Seepark" scheint es so zu sein, dass die Sachbeschädigungen deutlich größer sind als der entwendete Materialwert. Weil es nach dem "Bruch" bequemer war, durch eine offene Tür zu spazieren, als durch die Füllung zurückzukriechen, traten der oder die Täter beim Verlassen des Gebäudes die Doppeltür von innen auf. Was Absplitterungen und Verbiegungen an der Schließanlage zur Folge hat.

Bereits in den vergangenen Monaten war der "Seepark" das Ziel von Kleinkriminellen. Erst klauten Metalldiebe Zaunfelder und Edelstahlplatten der Skateranlage, dann verwüsteten Unbekannte einen Bauwagen der Gesas. Man geht davon aus, das die Metalldiebe in der professionellen "Mafia", die Randalierer in hiesiger Jugendszene zu suchen sind.

"Die Schließung schmerzt uns, aber es geht nicht anders"

Wiederholte kleine, aber ärgerliche Sachbeschädigungen in der Marienkirche führten dazu, dass das Gotteshaus jetzt abgeschlossen bleibt. Nach Zeugenbeobachtungen waren es Schüler, die die Kirche wiederholt bei Regenwetter oder Hitzefrei als "Wartehalle" benutzten. Gemeindekirchenratsvorsitzender Klaus Strobel: "Die Schließung schmerzt uns, aber es geht nicht anders." Nach seinen Worten seien Eltern ebenso wie die Schule in der Pflicht, den Jugendlichen ins Gewissen zu reden. Vor Jahren wurde es allgemein begrüßt, dass die Marienkirche im Sommer tagsüber geöffnet ist. Besonders Radtouristen machten gerne davon Gebrauch.