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Ehrungen für Züchterin und Heimatpfleger Ortsbürgermeister würdigt das Engagement zweiter Bierer mit dem Eintrag ins Goldene Buch

Von Andreas Pinkert 30.01.2012, 05:36

Es sind die "Helden des Alltags", die Ortschef Peter Buchwald seit Jahren mit dem Eintrag ins Goldene Buch von Biere ehrt. Am Freitagabend kamen im Werk II im festlichen Rahmen zwei neue Namen hinzu.

Biere l Nein, sie waren nicht gekommen, um zu heiraten. Die festliche Atmosphäre im großen Saal hätte es aber durchaus vermuten lassen können. Hannelore Richter und Martin Thamm nahmen auf den mit weißen Hussen verhüllten und mit roten Rosen dekorierten Stühlen Platz. Hinter ihnen saßen rund 100 Gäste an langen Tischreihen, darunter FDP-Kreistagsabgeordneter Johann Hauser und Vertreter von Bördelands Gemeindeverwaltung. Vor ihnen auf der Bühne sorgten die Sängerinnen des Bierer Singekreises und die Bläser der Schönebecker Stadtmusikanten mit lyrischen und musikalischen Darbietungen für die kulturelle Umrahmung. Ortsbürgermeister Peter Buchwald freute sich in seiner Ansprache am Rednerpult darüber, solche Veranstaltungen wieder im Werk II durchführen zu können. Nach einem Rückblick auf das vergangene und einem Ausblick auf das Jahr 2012 übernahm Gemeinderatsmitglied Claus-Dieter Vorwig schließlich die Vorstellung der Geehrten.

Hannelore Richter (76) nannte er die "Mutter der Nation" des Rassegeflügelzuchtvereins. Sie sei es, die sich seit vielen Jahren für die Organisation der Tombola oder bei der Bewirtung ins Zeug legt. Schon im Elternhaus sei sie im Umgang mit der Natur aufgewachsen, besuchte in Biere die Schule und erlernte dann den Beruf des Maschinenschlossers. Sie arbeitete unter anderem im Schönebecker Sprengstoff- und im Gummiwerk aber auch in der Bierer Kita. 1965 heiratete sie Kurt Richter, mit dem sie vier Kinder großzog. 1968 trat sie der organisierten Rassegeflügelzucht im Dorf bei. Seitdem gilt die gemeinsame Leidenschaft des Ehepaars den gefiederten Schützlingen. Allein zwölf Mal errang sie den Vereinsmeistertitel, war bei Kreis- und Landesschauen erfolgreich, wurde mit der Ehrennadel in Silber und Gold ausgezeichnet.

Martin Thamm wurde 1939 im schlesischen Lengefeld in eine Schifferfamilie geboren. An den letzten Kriegstagen verließ er mit Mutter und zwei Schwestern seine Heimat. Ab September 1945 wurde Biere für ihn zur neuen Heimat, die er vielfältig mitgestalten wollte. Von 1954 bis 1957 war er als gelernter Binnenschiffer tätig, schulte danach zum Dreher um. 1965 wurde Sohn Thomas geboren. Ab 1973 war er als Gemeindevertreter gesellschaftlich aktiv. Insbesondere liegt im die Gestaltung des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens sowie die Traditionspflege am Herzen. Er beteiligte sich an dem Wiederaufleben des historischen Erntedankfestes im Dorf oder des Heimatfestes zusammen mit weiteren ehrenamtlichen Mitstreitern des Heimat- und später des Kulturvereins.