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Witwe des Friedensfahrers Kenneth Jowett stiftet für Kleinmühlinger Friedensfahrtmuseum Britischer Radsportjournalist übergibt Museum ein Siegertrikot von 1952

Von Andreas Pinkert 05.03.2012, 05:32

Kleinmühlingen l Es ist unscheinbar hellblau, aus Baumwolle und scheint auf den ersten Blick aus der Mode gekommen zu sein. Dennoch ist das Trikot, das Horst Schäfer in der vergangenen Woche erhielt, für Radfreunde weit mehr als nur eine einfache Textilie.

Neben Trikot werden Wimpel und Zeitschriften gespendet

Das Trikot hatte der britische Rennfahrer Kenneth Jowett während der Friedensfahrt im Jahr 1952 getragen. Nach nunmehr 60 Jahren hat es seinen Platz im Friedensfahrtmuseum "Course de la Paix" gefunden und bereichert die umfangreiche Sammlung um ein weiteres Exponat.

Doch wie kommt das Trikot von der britischen Insel über den Kanal mitten ins Bördeland? Herbie Sykes, ein englischer Radsportjournalist, der seinen Hauptwohnsitz und Arbeitsmittelpunkt ins italienische Turin verlegte, übergab dem Museum das Siegertrikot.

Radrennfahrer Kenneth Jowett wurde 1929 geboren und starb im Jahre 2004. Zum ersten Mal tauchten seine Leistungen in Ergebnissen des britischen Radrennens ab 1950 auf. Seine Witwe Olwyn Jowett hat nach Fürsprache von Herbie Sykes neben dem Trikot auch Wimpel und Zeitschriften dem Kleinmühlinger Museum gestiftet.

Der Radsportjournalist und Buchautor zur berühmten Giro d\'Italia fungierte gern als Überbringer. Sein aktuelles Augenmerk liegt auf der Recherche und dem Hinterfragen der Geschichte zur Friedensfahrt in Polen und Deutschland. Dazu interviewt er ehemalige Friedensfahrer und Offizielle. Seine Recherchen werden im englischen Radsportmagazin Rouleur veröffentlicht.

Friedensfahrer von damals kommen im Mai zum Museum

Das blaue Trikot wird zweifellos die Aufmerksamkeit der Friedensfahrtlegenden erregen, die am 5. Mai das Museum in der Grabenstraße besuchen werden. Mit ihnen soll daran erinnert werden, dass vor 60 Jahren zum ersten Mal die Friedensfahrt auf deutschem Boden ausgetragen wurde.

Mit dabei sein werden der zwölfmalige Teilnehmer Gustav-Adolf "Täve" Schur, der Niederländer Albertus-Johannes Geldermans (Teilnahme im Jahr 1959), der Libanese Tarek Aboul Zahab (von 1962 bis 1964 viermaliger Teilnehmer), Pavel Doleßal (nahm für die CSSR sechs Mal teil), Jan Smolik (ebenfalls CSSR, gewann bei fünf Teilnahmen die Friedensfahrt 1964) und der Niederländer Theo Smit, der 1974 in die Pedale trat.