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  7. Zukunft der Bürgerarbeit auch abhängig von "Co-Finanzierung" des Landes

Leiterin des neuen Eigenbetriebes "Jobcenter" Salzlandkreis zu Modellprojekt in Hecklingen: Zukunft der Bürgerarbeit auch abhängig von "Co-Finanzierung" des Landes

Von Nora Stuhr 07.01.2011, 05:26

Hecklingen. Wie es mit der Bürgerarbeit im Ortsteil Hecklingen im neuen Jahr weiter geht, kann im Moment noch nicht gesagt werden. Das Modellprojekt sichert derzeit 98 Männern und Frauen in Hecklingen einen Job. Ende Juni läuft es aber nach vier Jahren aus. Ob die Projekte über die Maßnahme danach in der Form wie bisher fortgeführt werden, hängt für Edith Völksch, Leiterin des neuen Eigenbetriebes "Jobcenter Salzlandkreis", auch davon ab, mit welchem Erfolg sie bisher umgesetzt wurden. Man müsse sich die Ergebnisse anschauen. Wenn sie nach einer Prüfung überzeugen, so die frühere Dezernentin, wäre eine Verlängerung für sie durchaus vorstellbar. Voraussetzung sei aber die "Co-Finanzierung" des Landes, erklärte Völksch, dass eine Fortführung ohne den Zuschuss nicht möglich ist.

Auch für Evelyne Funke, Projektleiterin für Bürgerarbeit bei der Gesellschaft für Sanierung und Innovation mbH (GSI), gestaltet sich eine Einschätzung zur Zukunft derzeit schwierig. Ziel sei es aber, so Funke, dass Projekte im Ort, die in den letzten Jahren über die Bürgerarbeit angeschoben wurden, nicht wegfallen, sondern eine Lösung für ihre Fortführung gefunden werde. Wie diese aussieht, darüber müsse noch entschieden werden, erklärte Funke.

Die GSI und die Ökologische Sanierungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (ÖSEG) sind die Träger der Bürgerarbeit in Hecklingen. Beide Firmen hatten im vergangenen Jahr Förderbescheide über insgesamt rund 340 000 Euro vom Land überreicht bekommen. Mit den Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds wurden zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für die Bürgerarbeiter in Hecklingen gefördert.

Allein die GSI beschäftigt über 70 Männer und Frauen als Bürgerarbeiter. Sie sind in gemeinnützigen Bereichen etwa in Vereinen, der Kirche, im außerschulischen Bereich oder bei der Seniorenbetreuung sowie der Landschaftspflege im Einsatz. In Hecklingen konnten über die Bürgerarbeit unter anderem Sportangebote wieder ins Leben gerufen werden. Bürgerarbeiter kümmern sich außerdem um den Betrieb der Hecklinger Tafel.

Das Modellprojekt Bürgerarbeit wurde 2007 als gemeinsames Projekt des Landes Sachsen-Anhalt und der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit ins Leben gerufen, um Langzeitarbeitslosen die Möglichkeit zu geben, über die Beschäftigungsmaßnahmen wieder im ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. In Hecklingen nahmen damals 88 Bürgerarbeiter nach langer Arbeitslosigkeit wieder eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit auf.

Bleibt zu fragen, in wie weit die Bürgerarbeit ihr Ziel in Hecklingen erreicht hat? Konnten die Angestellten über die Bürgerarbeit einen festen Job bekommen? In einer Pressemeldung des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit vom August 2010 heißt es dazu, dass seit dem Start der Bürgerarbeit in Hecklingen sieben Leute auf den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden konnten.