Kameraden können Brand löschen / Fraglich, ob der seltene Baum noch zu retten ist Uralte Sumpfzypresse fängt Feuer
Ein seltener Nadelbaum am Hunnengraben in Egeln hat bei einem Brand am Wochenende großen Schaden genommen. Nach einer nicht ganz einfachen Löschaktion durch die Kameraden der Feuerwehr ist nun fraglich, ob der uralte Baum noch zu retten ist.
Egeln l Mit dem Einsatzstichwort ,,Kleinbrand" wurde die Freiwillige Feuerwehr Egeln am Sonnabend gegen 8.28 Uhr durch die Leitstelle des Salzlandkreises alarmiert. Auf Nachfrage wurde der Brand eines Baumes gemeldet. Nach Ankunft der Einsatzkräfte am Einsatzort, der sich unweit der Wasserburg befand, wurde diese Lage auch bestätigt. Es brannte eine unter Naturschutz stehende, mehrere hundert Jahre alte Sumpfzypresse, die bereits mehrfach von Unbekannten in Brand gesetzt wurde.
Normalerweise ein Einsatz von Minuten, stellte die Brandbekämpfung die Kameraden jedoch vor größere Probleme, da sich der Brandherd in den zwei Hauptstämmen, in zirka fünf Metern Höhe befand. Schließlich gelang es den Kameraden, den Brand nach rund eineinhalb Stunden zu bekämpfen. Zwölf Kameraden waren mit drei Fahrzeugen im Einsatz.
Letzter Baum aus dem ehemaligen Schlosspark
Um 1830 wurde um die Egelner Wasserburg ein Park nach Plänen des Gartengestalters Peter Joseph Lenne´ angelegt. Pächter der Burg war zu dieser Zeit der Amtmann Kramer. Als in den schweren Nachkriegswintern der gesamte Egelner Wald abgeholzt wurde, blieb der Park jedoch verschont. Als Ende der 1950er Jahre dann von der DDR-Regierung angeordnet wurde, großflächige Schweinedörfer anzulegen, wurde der gesamte Schlosspark geschleift um Schweinehütten zu errichten. Als einziger Baum wurde die alte Amerikanische Sumpfzypresse am Ufer des Hunnengraben verschont. Der bei uns seltene Nadelbaum, der im Winter seine Nadeln abwirft ist zweistämmig gewachsen und prägt mit seiner stattlichen Größe von rund 25 Metern die Nordseite der Egelner Wasserburg.
Bereits 2002 hatten Jugendliche versucht, den Baum mit Feuerwerkskörpern anzustecken. Durch eine rechtzeitige Alarmierung der Feuerwehr konnte der Brand jedoch noch rechtzeitig gelöscht werden. Das Brandloch war innerlich gut versiegelt, so dass man von einer Füllung durch Lehm oder Beton Abstand nahm. Das hatte jedoch zur Folge, dass das Loch als Müllkippe benutzt wurde. Deshalb regte die Egelnerin Erika Grube an, das Umfeld des Baumes von Wildbewuchs zu reinigen und eine Absperrung zu errichten, die zudem noch die Besonderheit des Baumes betonen sollte. "In letzter Zeit hielt sich jedoch eine Gruppe Jugendlicher im Umfeld der Wasserburg auf, die sich zuletzt als Treffpunkt die Bank unter der Sumpfzypresse aussuchte und dort schon seit einigen Tagen randalierte, das Umfeld vermüllte und Böller knallen ließ", erklärt Museumsleiter Uwe Lachmuth, der den Brand sehr bedauert. Bürger, die den Mut hatten die Jugendlichen anzusprechen, erhielten provozierende Antworten, kann Lachmuth berichten.
Uwe Lachmuth bittet Zeugen um Hinweise
Ob die Jugendlichen für den Brand verantwortlich sind, ist noch nicht klar. Die Ermittlungen laufen. Uwe Lachmuth würde das allerdings nicht mehr wundern. Da das Feuer wegen des Nebels nicht sogleich bemerkt wurde, schwelte der Brand bis zum Sonnabendmorgen, als dann ein Anwohner eines benachbarten Grundstücks die Feuerwehr alarmierte. "Leider hat der Brand dieses Mal so starken Schaden angerichtet das es fraglich ist, ob der Baum noch zu retten ist. Wer sachdienliche Hinweise zum Tathergang geben kann, sollte sich im Museum unter der Telefonnummer (03 92 68) 3 21 94 melden oder auch persönlich vorbei kommen", ruft Uwe Lachmuth auf.
Was nun mit dem Baum geschieht, wird sich zeigen. Das zuständige Amt wurde informiert.