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Helmut Zander: Nicht gleichzusetzen mit einem Anschlusszwang Verband erarbeitet für die "Bodeniederung" neues Konzept zur Regenwasserbeseitigung

Von René Kiel 17.12.2013, 02:12

Der Wasser- und Abwasserzweckverband (WAZV) "Bode-Wipper" Staßfurt hat die Aufgabe bis zum 1. April 2014 ein Niederschlagswasserbeseitigungskonzept vorzulegen.

Staßfurt l Das kündigte der stellvertretende Vorsitzende der WAZV-Verbandsversammlung, Güstens Bürgermeister Helmut (Zander), in der jüngsten Sitzung der Verbandsversammlung an.

Geplant ist dieses Dokument für das sogenannte Abrechnungsgebiet II, zu dem die Mitgliedsgemeinden des Abwasserzweckverbandes "Bodeniederung" (AZV) in Abwicklung - die Stadt Hecklingen ohne Cochstedt, Winningen und Wilsleben, Löderburg, Athensleben und Neundorf sowie die Verbandsgemeinde Egelner Mulde gehören.

"Es gibt im Salzlandkreis nicht eine Gemeinde, die keine Probleme mit der Vernässung hat. Wir haben seit 2010 Drängwasser, das uns das Leben schwer macht", sagte Zander. In diesem Zusammenhang betonte er, dass das nicht gleichbedeutend damit sei, überall einen Anschlusszwang an die zentrale Regenwasserbeseitigungsanlage durchsetzen zu können. Es sei aber auch nicht überall möglich, das anfallende Niederschlagswasser an Ort und Stelle aufzufangen oder versickern zu lassen.

Wo es derartige Einschränkungen gibt, das untersuchte der Diplom-Geograph Dr. Heiko Stoye von der Buchholz + Partner GmbH aus Schkeuditz im Auftrag des Verbandes für jeden einzelnen Mitgliedsort des AZV. Dazu nahm die Gesellschaft ein bereits vor Jahren für den AZV gefertigtes Gutachten eines anderen Büros sowie Unterlagen staatlicher Stellen zu Hilfe.

Am Beispiel der Gemeinde Wolmirsleben zeigte Stoye unter Berücksichtigung der bekannten Altlastenverdachts- oder Bergbauflächen sowie der Überschwemmungsgebiete des Jahrhunderthochwassers die Bodenretention (Rückhaltung von Flüssigkeiten), die Sickerstrecken, die Flächennutzung und den Oberflächenabfluss, die Niederschlagsversickerungsneigung und letztendlich die Versickerungspotenziale auf.

Dabei fand er heraus, dass die alten Ortskerne oft wenig für die Versickerung von Niederschlagswasser geeignet sind. Besonders stark betroffen sind danach Egeln, Hecklingen, Löderburg, Neundorf, Tarthun, Unseburg, Westeregeln, Winningen, Athensleben, Gaensefurth und Lust. Hier kann zum Teil auf mehr als die Hälfte der bebauten Fläche keine Versickerung von Niederschlagswasser erfolgen.

Heiko Stoye wies auch darauf hin, dass Einzelgrundstücke in diesen Gebieten aufgrund geringerer Bebauung und Versiegelung wegen stärkerer Auffüllhorizonte durchaus für Versickerungen geeignet sein können.