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Gemeinderat und Anwohner der Friedrich-Engels-Straße in Tarthun können sich vorerst einigen Kübel sollen Raserei in der Straße stoppen

Von Nadja Bergling 25.01.2014, 01:21

Nach der Sanierung der Friedrich-Engels-Straße in Tarthun wird die Straße im Wohngebiet zur Rennstrecke. Die Anwohner fühlen sich belästigt und suchten nun gemeinsam mit dem Gemeinderat nach einer Lösung.

Tarthun l Die Friedrich-Engels-Straße in Tarthun ist eine kurze Straße, an der rechts und links Wohngebäude stehen. Vor etwas mehr als drei Jahren wurde die Straße mit Hilfe von Fördermitteln saniert. Und seit dem fühlen sich die Anwohner in ihrer Lebens- und Wohnqualität beeinträchtigt und gestört. Seit der Sanierung werde die Straße zunehmend als Betriebseinfahrt genutzt, obwohl die Zufahrt zum Gewerbegebiet über den Börnecker Weg erfolgen soll. Im angrenzenden Gewerbegebiet (Hydraulik) haben zwei Unternehmen ihren Sitz. Und gerade in den Morgenstunden rolle der Verkehr verstärkt durch die Straße, machten die Anwohner am Donnerstagabend während der Sitzung des Gemeinderates Bördeaue auf ihre Sorgen aufmerksam. Schlimmer sei noch, dass sich Autofahrer kaum an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h halten. Zudem rollen auch Lkw und Busse durch die Straße, obwohl ihnen das nicht gestattet ist.

Gerald Schierhorn, Leiter des Bauamtes der Verbandsgemeinde Egelner Mulde, machte deutlich, dass keiner außer die Polizei, den fließenden Verkehr kontrollieren dürfe. Doch schon bei der Planung der Sanierung der Straße hatte man damit gerechnet, dass die Friedrich-Engels-Straße nach dem Ausbau zur "Rennstrecke" wird. "Die Ursprungsplanung sah fünf Verkehrsinseln vor, die Autofahrer vom schnellen Fahren abhalten sollten. Das stieß allerdings damals bei den Anwohnern auf Kritik, und wegen der Einwände wurden statt fünf nur drei Verkehrsinseln einseitig angeordnet", erklärte Schierhorn. Autofahrer können also bequem an den Verkehrsinseln vorbeifahren, ohne abbremsen zu müssen.

Zwei Kübel sollen Autofahrer vom Rasen abhalten

Während der Sitzung wurden mehrere Varianten diskutiert, um eine Beruhigung in den Verkehr zu bekommen. Ob Sackgasse, Einbahnstraße oder Spielstraße - für alle Varianten gab es ein Für und Wider. Letztendlich entschied man sich für die kostengünstigste Variante. Zwischen den Verkehrsinseln auf der einen Seite sollen nun auf der gegenüberliegenden Straßenseite versetzt zwei weitere Kübel aufgestellt werden. So wird erreicht, dass Autofahrer in Schlangenlinie durch die Friedrich-Engels-Straße fahren und hoffentlich die Geschwindigkeit drosseln müssen. Wann diese Kübel aufgestellt werden, konnte Bürgermeister Peter Fries noch nicht sagen. "Wir brauchen erst einen genehmigten Haushalt", erklärte Fries den Anwohnern. Die wollen nun abwarten, ob die Kübel den gewünschten Effekt bringen. Falls nicht, werde man den Kontakt zur Polizei suchen.

Verkehrsüberwachung zeigt nur wenig Verkehr

Bürgermeister Peter Fries hatte im Vorfeld die Verwaltung der Verbandsgemeinde Egelner Mulde gebeten, im Rahmen der Außendiensttätigkeit eine Verkehrsüberwachung in der Friedrich-Engels-Straße durchzuführen. Dafür hatte der Auszubildende sich an zwei Tagen zu drei Kontrollen in die Straße gestellt und die vorbeifahrenden Autos gezählt und vermerkt, wo sie hinfahren. Die Verkehrsüberwachung zeigte jedoch auf, dass kein Bus und auch kein Lkw in dieser Zeit durch die Straße fuhren. Auch eine überhöhte Geschwindigkeit konnte der Mitarbeiter der Verwaltung nicht feststellen. Die Anwohner hatten dafür eine einfache Erklärung. Denn das Fahrzeug, an dem deutlich die Aufschrift Ordnungsamt zu lesen war, war so platziert, dass es jeder sehen konnte. Zudem wurde in Zeiträumen die Überwachung durchgeführt, in der sowieso weniger Verkehr durch die Straße rolle. Gerade in den frühen Morgenstunden, zu Beginn des Arbeitstages, sei das Verkehrsaufkommen besonders hoch. Mehr als eine Überwachung könne die Verwaltung aber nicht machen. Denn für den fließenden Verkehr ist die Polizei zuständig.