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Ameos-Gruppe lädt ein Jahr nach Wiedereröffnung des Klinikstandorts in der Salzstadt zum Tag der offenen Tür ein Großes Interesse beweist Verbundenheit zum Krankenhaus Staßfurt

Von Karl Seidel 28.01.2014, 01:18

Staßfurt l In der Eingangshalle des Staßfurter Ameos-Klinikums drängten sich dicht die Besucher. Der Hecklinger Frauenchor unter Leitung von Bernd Krafczyk begrüßte sie zum Tag der offenen Tür anlässlich des ersten Jahrestages der Wiedereröffnung des Hauses.

Der neue Krankenhausdirektor Torsten Jörres informierte, dass zurzeit 180 Mitarbeiter hier tätig sind. 130 Betten stehen zur Verfügung. Danach stellte er die Leistungsangebote im Einzelnen vor. "Die Ameos-Gruppe hat gehalten, was sie vor einem Jahr bei der Übernahme des Klinikums versprochen hat", fasste er zusammen.

"Aber wir, die Staßfurter haben das geschafft."

Oberbürgermeister René Zok äußerte sich positiv zum Erreichten und erinnerte noch einmal an das entschiedene Eintreten der Bevölkerung für den Erhalt des Krankenhaus-standorts. Auf den bevorstehenden Wahlkampf hinweisend stellte er fest: "Da werden sich wieder viele den Erfolg an ihre Fahnen heften wollen. Aber wir, die Staßfurter haben das geschafft." Und auf den Tag der offenen Tür und die erschienenen Menschenmassen bezogen, die selbst die Klinikleitung überraschten, stellte sagte Zok: "Die Staßfurter zeigen damit erneut, wie sie zu ihrem Krankenhaus stehen und was es ihnen bedeutet."

Dann zerstreute sich alles in Richtung der vielen Informationsstände und Angebote auf den einzelnen Etagen. Schwesternschülerin Annika Steiner nahm zum Beispiel für interessierte Besucher Blutdruck-Messungen vor. Auch Gerd Scholz ließ sich die Manschette des Messgeräts über den Arm schieben.

Ein paar Meter weiter erregte ein großer grüner Kasten die Aufmerksamkeit der Besucher. Dort erklärte Heike Weidehase, Hygienefachkraft des Hauses, wie damit die Hygiene kontrolliert werden kann: "Wenn man sich die Hände mit Desinfektionslösung einreibt und sie in den Kasten steckt, werden die Hautstellen sichtbar, die noch nicht benetzt und damit nicht keimfrei sind. Krankenhaushygiene und Keimfreiheit sind eine wichtige Grundlage für den störungsfreien Betrieb." Deshalb würden alle Patienten aus anderen Einrichtungen und solche mit chronischen Wunden gleich bei der Ankunft mit einem Abstrich auf multiresistente Keime untersucht und erst aufgenommen, wenn die Keimfreiheit gewährleistet sei.

Oberärztin Dr. Marlies Grimm informierte die Besucher über Ohr-Akupunktur. Am Stand des Atemtherapiezentrums wurden sie von Schwester Yvonne Neutsch betreut. Der Gastgeber informierte mit weiteren Ständen über seine verschiedensten Kliniken und Fachzentren.

"Es ist ein komplett neues Krankenhaus geworden."

Unterdessen luden der Krankenhaus- und der ärztliche Direktor Torsten Jörres und Michael Groß zwei Gruppen mit je etwa 30 Interessierten zu Führungen durch das Haus ein.

"Es ist ein komplett neues Krankenhaus geworden, nicht mehr das von 2010" sagte Groß gleich zu Beginn. " Hier wird nicht mehr alles gemacht, sonder die vier Ameos-Häuser im Landkreis sind untereinander vernetzt. So wird jeder Patient, der kommt, in der rund um die Uhr besetzten Notfallaufnahme untersucht, dann dahin weitergeleitet, wo ihn Spezialisten am besten weiter behandeln können."

Dann ging es in die nächste Etage, wo die Funktionsdiagnostik untergebracht ist. Dieser Bereich ist hochmodern ausgerüstet. So ist Staßfurt eine von fünf Kliniken in Sachsen-Anhalt, die Ultraschalluntersuchungen der Lunge vornehmen kann.

Da das Krankenhaus Staßfurt "Satellit" des Lungenkrebszentrums Halle-Döhlau und mit diesem vernetzt ist, können Befunde von hier den Spezialisten in Halle auf den Tisch gesendet werden. Von diesen werden sie in einer Videokonferenz mit allen zuständigen Ärzten ausgewertet, die weitere Vorgehensweise im Kollektiv festgelegt und die Therapie hier fortgesetzt.

Dieser am Beispiel dargelegte Ablauf werde für viele verschiedene Krankheiten aufgebaut, so Groß. Damit wird Staßfurt ein interdisziplinäres Krankenhaus, das nach Spezialisierungsangeboten und nicht mehr nach territorialen Gesichtspunkten belegt ist.

Im Atemtherapiezentrum konnte ein modernes Schlaflabor besichtigt werden. Die Intensivstation war passé für die Besucher.

Der ärztliche Direktor Michael Groß erklärte noch Operationssäle und das ambulante Zentrum. In Staßfurt gibt es ein Schmerzzentrum, eines von dreien in Sachsen-Anhalt, wo eine stationäre Schmerztherapie möglich ist. Die vierte Etage des Krankenhauses in der Salzstadt dient der Geriatrie. 42 Patienten können dort betreut werden.

Schließlich befindet sich in der obersten Etage die allgemein-internistische Station.

Mit ihrem großen Interesse am Tag der offenen Tür haben die Besucher jedenfalls gezeigt, dass die Staßfurter Bevölkerung zu ihrem Krankenhaus steht.