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  7. Eltern können künftig wählen, in welche Grundschule ihr Kind geht

Saale-Wipper-Rat beschließt Öffnung der Grundschuleinzugsbereiche mit dem Ziel, Standorte möglichst lange zu sichern Eltern können künftig wählen, in welche Grundschule ihr Kind geht

Von Falk Rockmann 14.02.2014, 02:15

Güsten l Die Freude war den zahlreich aus Giersleben angereisten Eltern ins Gesicht geschrieben und Applaus den Verbandsgemeinderäten gewiss. Die hatten sich für eine Öffnung der Grundschuleinzugsbereiche in namentlicher Abstimmung mehrheitlich mit 14:5 bei zwei Enthaltungen entschieden. Gegner waren Marlies Bey, Michael Kiefer, Peter Rosenhagen, Reinhard Schinke und Siegfried Westphal (alle CDU/FDP-Fraktion). Steffen Globig (parteilos) und Lothar Jänsch (Bürgerfraktion) enthielten sich der Stimme.

Schulausschussvorsitzender Siegfried Westphal hatte zuvor versucht, die Beschlussvorlage von der Tagesordnung zu nehmen - ohne Erfolg. Erfolglos blieb auch der Antrag von Peter Rietsch (Bürgerfraktion), Rederecht für ein Elternteil zu gewähren. So kämpfte der Giersleber Bürgermeister selbst vehement für seine Grundschule. "Wir haben genügend Kinder für alle drei Schulen. Sollen doch die Eltern entscheiden, wohin sie ihre Kinder schicken."

Seine Fraktionskollegen Hans Pfeiffer und Wolf Beinroth befürworteten das. Die Eltern, die das wollen, würden auch ihre Beiträge für den Schülertransport zahlen.

Bauchschmerzen hatten dagegen Marlies Bey und Reinhard Schinke. Bildungspolitiker würden vor solchen Öffnungen warnen, weil keine Planungssicherheit mehr bestehe - auch für die Fördermittelbeantragung in solchen Programmen wie Stark III.

Das sah auch Siegfried Westphal so und erklärte: "Was wir hier austragen, ist ein Versäumnis der Landespolitik." Giersleben sei durch gewesen. Bis die Schuleingangszahlen Mitte letzten Jahres nochmal raufgesetzt wurden. Andererseits würden schon jetzt Anträge immer genehmigt, wenn Eltern ihre Kinder woanders einschulen lassen wollen, so Westphal. "Es würde sich also nichts ändern. Wir brauchen Planungssicherheit und keine zermürbenden jährlichen Entscheidungen in den Ausschüssen." Gerade die Planungssicherheit vermisst Hans Pfeiffer auf Landesebene. "Welche Zahlen werden nach 2017/18 gefordert?" Über Planungssicherheit brauche man sich diesbezüglich nicht unterhalten, meinte auch Uwe Opitz, der wie seine CDU/FDP-Fraktionskollegen Gerhard Malkowski und Hermann Heukampf auch für eine Öffnung der Bereiche plädierte. Bei weiterführenden Schulen funktioniere das ja auch, so Opitz.

Die auch für Schulen zuständige Sachgebietsleiterin der Saale-Wipper-Verwaltung Sabine Rotter hatte an die Ratsmitglieder noch appelliert, an das Land heranzutreten, um eine Änderung des Schulgesetzes zu erwirken. Als Verwaltung habe man keine anderen Möglichkeiten, als Verordnungen des Ministeriums umzusetzen. Die nächste Schulentwicklungsplanung komme. Dann stehe keine 15 mehr für die Schuleingangsklasse, sondern eine 20.