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Rassegeflügelzuchtverein Förderstedt/Staßfurt 1992 Frühe Vereinsgeschichte

Von Karl Seidel 26.03.2014, 01:16

Über den Rassegeflügelzuchtverein Förderstedt / Staßfurt 1992 gibt es jede Menge zu berichten. In einem ersten Teil schauen wir heute auf die bewegte Geschichte des Vereins, die weit vor 1992 begonnen hat.

Förderstedt l Während die Anfänge der organisierten Rassegeflügelzucht in Staßfurt bis in das Jahr 1889 zurückreichen, gründeten in Förderstedt erst 1932 sechs Geflügel- und Kanarienzüchter einen Verein. Allerdings handelt es sich dabei um eine Neugründung, denn aus der Staßfurter Chronik geht hervor, dass schon 1929 Förderstedter Züchter an der Staßfurter Jubiläumsschau 1929 beteiligt waren. Mehr ist leider über die Anfänge in Förderstedt nicht bekannt.

Erste Erwähnung von Züchter aus Atzendorf und Förderstedt im Jahr 1891

In Staßfurt wurde 1889 der "Geflügel- und Vogelschutzverein Staßfurt, Leopoldshall und Umgebung" gegründet. Eine führende Rolle bei der Aufarbeitung der Staßfurter Geschichte der Rassegeflügelzucht spielte Werner Brauns, der 95 Jahre später in einer Chronik auf die Anfänge zurückblickt.

Darin wird erwähnt, dass schon eine Ausstellung 1891 einen Überschuss von 600 Mark erbrachte und dass sich an der Jubiläumsschau zum 40-jährigen Bestehen Züchter aus Atzendorf, Förderstedt, Groß Mühlingen, Egeln, Eickendorf, Aschersleben, Hecklingen und Bernburg beteiligten.

Im November 1945 wurde mit Genehmigung des Stadtkommandanten die erste Versammlung nach dem zweiten Weltkrieg durchgeführt. Man sah die Rassegeflügelzucht als wesentlich bei der Gestaltung einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung an und konzentrierte sich unter anderem darauf, zahlreiche alte und schöne Rassen zu pflegen und zu erhalten. So gab es damals 319 Rassen aller Geflügelarten in 1769 Farbschlägen.

In Förderstedt bestand das Ziel der Vereinsgründung darin, alle Geflügel- und Vogelzüchter von Förderstedt und Umgebung zusammenzufassen. Auch hier entwickelte sich ein aktives Vereinsleben, das allerdings von 1939 bis 1950 durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen war. Für diese Zeit existieren leider auch keine Protokolle, die einen Einblick gewähren würden. Lediglich ist vermerkt, dass ab 1947 wieder Vereinsschauen stattfanden. Damals war das Stammlokal die Gaststätte "Zur Linde".

Erst 1954 wurde wegen Platzmangels für Ausstellungen der Beschluss gefasst, das Vereinslokal in die Gaststätte "Zur Eisenbahn" zu verlegen, wo es heute noch ist. In den 70er Jahren wurde auch die Gemeinschaftsanlage der Züchter mit elf Parzellen eingerichtet.

Zusammenlegung beider Vereine ist eine Bereicherung

Die gesellschaftlichen Veränderungen ab 1990 führten dazu, dass die Zuchtfreunde Hans Gorges und Gerhard Schröder aus Förderstedt und Egmont Franke und Gerd Rödiger aus Staßfurt Überlegungen zur Vereinigung der beiden Vereine anstellten, die im Dezember 1992 vollzogen wurde.

Das Zusammenspiel beider Orte wird heute als Stärkung der lokalen Rassegeflügelzucht eingeschätzt und fand seinen Höhepunkt in der Ausrichtung der dritten und vierten Landesschau, die 1996 und 1998 in Förderstedt stattfanden. Der Verein bekam dabei Unterstützung von der Gemeinde und besonders von dem damaligen Bürgermeister Bodo Messerschmidt.

Eine Fortsetzung über den Verein folgt in einer der nächsten Ausgaben der Volksstimme.