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Grundsteinlegung für Drei-Millionen-Euro-Modellprojekt am Staßfurter Dr.-Frank-Gymnasium Neue Mensa mit "Energiezelle" kann bald 1000 Schüler und alle Gebäude versorgen

Von Falk Rockmann 27.03.2014, 02:22

Für die neue Mensa des Dr.-Frank-Gymnasiums wurde am Mittwoch der Grundstein gelegt. Das Drei-Millionen-Euro-Vorhaben sei ein "bundesweit beispielgebendes Modellprojekt", erklärte der Finanzstaatssekretär Sachsen-Anhalts Jörg Felgner. Die Mensa soll einmal 1000 Schüler mit Essen sowie mit einer "Energiezelle" alle Gebäude auf dem Campus mit Energie versorgen.

Staßfurt l Geht es nach dem gemeinsamen Ziel von Schulleiter Steffen Schmidt und Bauleiter Thorsten Groh, werden die Zeiten des engen Schüler-Bistros nach den Herbstferien Geschichte sein. Dort stehen zurzeit lediglich 54 Plätze für die Pausenversorgung zur Verfügung. 160 Schüler nehmen das Angebot derzeit im "Schichtbetrieb" an. "Es ist ganz schön eng bis jetzt", freut sich auch Kevin aus der 5/2 schon auf die neue Mensa mit 200 Plätzen.

"Es ist ganz schön eng bis jetzt."

Dort sollen bis zu 1000 Schüler, die mittelfristig in der Staßfurter Bildungsstätte erwartet werden, die Möglichkeit haben, ihre Mahlzeit einzunehmen. Schulleiter Schmidt rechnet tatsächlich mit etwa 400, kann sich aber vorstellen, dass die Mensa auch der benachbarten Goethe-Grundschule und sogar der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.

Die Drei-Millionen-Euro-Investition ist ein Modellvorhaben des Innovations- und Investitionsprogramms "Stark III" zur energetischen Sanierung von Schulen und Kindertagesstätten. Finanzstaatssekretär Jörg Felgner sagte zum "bundesweit beispielgebenden Modellprojekt", dass sich die Staßfurter auf viele interessierte Besucher einstellen könnten in den nächsten Jahren. Denn die Mensa steht nicht nur für eine kulinarische Versorgung.

Das Objekt soll einmal als einziges Modellvorhaben der 1. Förderperiode von "Stark III" ausschließlich aus regenerativen Energien versorgt werden. Dazu die anderen Gebäude des Gymnasiums. Steffen Schmidt hofft, dass die Rechnung aufgeht und mit der Investition künftig 40 Prozent Energiekosten eingespart werden. Ein Energiekostenplan von 2012 weist allein für das Gebäude I monatliche Kosten von 15 000 Euro aus. Und Schmidt schwärmt zudem vom pädagogischen Konzept hinter dem Vorhaben "Energiezelle", die das Kernstück der Mensa bildet. Den Schülern werde zum Beispiel verdeutlicht, was passiert, wenn man die Raumtemperatur um ein Grad senkt oder wenn man nicht lüftet. Der gläserne Kubus, den übrigens die Firma Jahn aus Hecklingen mit hochmoderner Technik bestückt, wird begehbar sein - Blockheizkraftwerk, Wärmepumpe und Lüftungszentrale zum Anfassen. Ergänzt wird das Vorhaben im Außengelände durch einen Energie-Themengarten mit Energiepflanzen, einer Tartan-Kurzlaufbahn und einer Sprunggrube.

Landrat Ulrich Gerstner hob als Vertreter des Bauherrn das innovative Projekt "Kraftwerk-Schule macht Schule" hervor, das unter anderem von Passivhaus-Technologien profitiert. Innerhalb des Stark-III-Programms habe der Landkreis enorm investieren können. Gerstner nannte unter anderem die Förderschule in Schönebeck und eine Bernburger Sekundarschule. Es bestehe dennoch weiterer Bedarf.