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Regionalverband und Politik loben Aktivitäten von Kleingärtnern und Löderburger Grundschule "Grünes Klassenzimmer" ein Erfolg

Von René Kiel 21.05.2014, 03:24

Das zehnjährige Bestehen des "grünen Klassenzimmers", eines Projektes der Löderburger Grundschule und des Kleingartenvereins "Am Wasserturm", wurde gestern im Vereinsheim gefeiert.

Löderburg l Eigens dafür und passend zum Thema hatten die Mädchen und Jungen der ersten und zweiten Klasse für die Gäste ein Programm einstudiert, das mit viel Beifall belohnt wurde.

Mit dabei war auch die ehemalige Grundschulchefin Sabine Schmidt, die im Jahr 2004 gemeinsam mit dem Chef des Kleingartenvereins, Peter Beck, eine entsprechende Vereinbarung zur Unterstützung des Schulgartenunterrichts für rund 80 Mädchen und Jungen unterzeichnete.

"Wir waren von Anfang an auf einer Linie und konnten in dieser Zeit viel erreichen", schätzte die Pädagogin, die als Geschenk einen Himbeerstrauch für die Kinder mitgebracht hatte, gestern in der Feierstunde ein. Sie las aus einer Chronik über den Schulgarten, in die sie damals die Erlebnisse der Kinder schreiben lassen hatte. Solche Sätze wie "Alle Kinder hatten Spaß und Freude. Alle waren begeistert", hörte man da nicht nur einmal.

Angesichts dieser Worte rief der Vorsitzende des Regionalverbandes der Kleingärtner Staßfurt, Eberhard Kanitz, der die große Bedeutung dieses Projektes für die Nachwuchsarbeit hervorhob, den Wahlkämpfern in Stadt und Kreis zu: "Setzt Euch für den Erhalt der Schulen ein, so dass die Schüler nicht fahren müssen und dass wir solche Projekte in allen Dörfern umsetzen können!" Darüber hinaus sollten sich die Kommunalpolitiker darum kümmern, dass genügend Geld und die anderen Dinge, die noch notwendig seien, vorhanden seien.

"Stirbt das Dorf, stirbt das Land", warnte Kanitz. Und wie zuvor bei einem Lied der ersten Klasse sollten sich alle auch künftig, wenn es um solche wichtigen Vorhaben geht, gemeinsam an die Hand nehmen, sagte der Verbandsvorsitzende.

Er nutzte die Gelegenheit, um den Einsatz des Vorstandes und des langjährigen Vorsitzenden des Kleingartenvereins, Peter Beck, mit einer Urkunde zu würdigen und ihr Engagement mit Herz und Verstand zu loben. Diese positiven Worte galten auch dem Kleingärtner Walter Jahnel. "Ohne Dich hätte das nicht funktioniert", sagte Kanitz.

"Ihr ward vor zehn Jahren eurer Zeit weit voraus",sagte FPD-Kreischef Johann Hauser, der das Projekt seit Jahren mit der Bereitstellung von Markensaatgut aus Aschersleben, Erfurt und Quedlinburg unterstützt und auch dieses Mal nicht mit leeren Händen nach Löderburg gekommen war. "Hier waren 2004 die richtigen Kräfte zur richtigen Zeit am richtigen Ort", sagte der Atzendorfer.

Das, was er in Löderburg gehört und gesehen habe, habe ihm Mut gemacht und ihm gezeigt, es gehe doch, wenn man etwas wolle, sagte Hauser. Er erinnere sich auch heute noch ganz genau an die kleine Parzelle, die ihm seine Eltern damals in Bayern eingerichtet hatten.

Die Politik unterschätze nicht selten das, was die Gartenvereine leisten, besonders für die Kinder, gab der FDP-Mann und Landwirt zu bedenken. Hauser: "Ein Garten erdet die Menschen und vermittelt ein Stück Heimatgefühl."

"Das, was hier passiert, brauchen wir im ganzen Land", lobte Walter Strauß, Mitglied des Präsidiums des Landesverbandes der Kleingärtner die Aktivitäten, um schon die Kinder für die Gartenarbeit zu begeistern. "Dieser Verein", so Strauß weiter, "gehört zu den besten in ganz Sachsen-Anhalt."

Staßfurts Oberbürgermeister René Zok (parteilos) dankte allen Beteiligten für ihre engagierte Arbeit und wünschte ihnen weiterhin viel Erfolg. Dieses Projekt zeige einmal mehr, dass man nur gemeinsam etwas erreichen könne. Es sei wichtig für die Nachwuchsgewinnung in den Kleingartenanlagen. "Die Unterstützung soll euch gewiss sein", fügte das Stadtoberhaupt hinzu.

Kristin Brand vom Fachdienst Jugend und Familie des Salzlandkreises äußerte sich erfreut darüber, dass es in Löderburg Ehrenamtliche gibt, die sich für den Nachwuchs einsetzen, um ihm die Natur näher zu bringen.

"Wir finden die Zusammenarbeit von älterer und jüngerer Generation fantastisch", sagte Elke Heitmann von den Stadtwerken. Und Christa Krumey von der Kirchengemeinde meinte Kleingärten und Kinder passen gut zusammen. Sie hatte einen Johannisbeerstrauch mitgebracht.