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Pfarrer in Hecklingen sagt aber, dass das Thema trotzdem nicht vom Tisch ist Signet "Radwegekirche" ist mit hohen Auflagen verbunden

Von Nora Stuhr 10.06.2014, 03:22

Hecklingen l Was ist aus den Bemühungen der Kirchengemeinde Hecklingen geworden, dem Gotteshaus zu dem Signet "Radwegekirche" zu verhelfen? Diese Frage greift der heutige Artikel der Volksstimme-Serie "Was ist geworden aus ...?" auf. Am 16. Februar 2011 berichteten wir darüber, dass der damals amtierende Pfarrer Christfried Kulosa daran arbeitet, die an der Straße der Romanik gelegene Basilika für Radfahrer, die unterwegs sind, als Ort der geistlichen Einkehr attraktiv zu machen. Denn die Basilika grenzt an den Europaradweg R1 bei Gänsefurth. Das Signet würde noch mehr Touristen in das Gotteshaus und damit in den Ort führen.

Was sind Radwegekirchen?

Aber was sind Radwegekirchen? "Es handelt sich dabei um eine spezielle Form der verlässlich geöffneten Kirchen. Sie laden zur geistlichen Besinnung und Andacht ein. Daneben garantieren sie Radtouristen einen geeigneten Platz für die Rast, einen Zugang zu Toiletten, Informationen zu Ort und Sehenswürdigkeiten der Region." Diese Definition aus der freien Internet-Enzyklopädie Wikipedia gibt Hinweise darauf, warum die Bemühungen für die Basilika diesbezüglich noch nicht zum damals erhofften Erfolg des Pfarrers geführt haben.

Knackpunkt sind die Öffnungszeiten. Das Gotteshaus ist an den Wochenenden für zwei Stunden direkt zugänglich. Wochentags hat es auch geöffnet. Hier können Besucher in die Kirche aber nur direkt eintreten, wenn sie sich vorher im Gemeindebüro, das besetzt ist, melden. "Die Kirche müsste aber immer direkt zugänglich sein", erklärt Pfarrer Kornelius Werner. Er arbeitet erst seit knapp einem Monat in Hecklingen, kann zu der Thematik aber sagen, dass die Kirchengemeinde weiter dranbleiben wird. "Die Idee ist auf jeden Fall gut. Wir werden das Thema weiter im Auge behalten." Und was sagt der Verein Freundeskreis Basilika zu den Bemühungen um das Signet? Vereinschef Gregor Butscher macht auf den Sachstand eingehend, deutlich, dass die Kirchengemeinde als Eigentümer der Kirche auch Antragsteller ist. "Der Freundeskreis hat vordringlich als Aufgabe die Sicherung des Bauwerkes. Im günstigsten Fall sehen wir uns bei der Werbung mit im Boot." Butscher denkt zudem, dass es schwierig wird, die Anforderungen aus personeller und technischer Sicht zu erfüllen. "Das entscheidende Wort hat der evangelische Gemeindekirchenvorstand Hecklingen."

In Deutschland tragen mehr als 250 Kirchen das Signet Radwegekirche. Es wird von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verliehen.