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  7. Reizfarbe Blau auf Flutkarten wird sich voraussichtlich lichten

Vertreter des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft zu Gast im Güstener Rathaus / Neue Karten "Maß aller Dinge" Reizfarbe Blau auf Flutkarten wird sich voraussichtlich lichten

Von Falk Rockmann 18.06.2014, 03:22

Güsten l Das Blau auf den Überflutungskarten des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) war den Güst`nern eindeutig zu viel. Kaum eine Fläche, die nach der Kartierung noch hätte bebaut werden dürfen (Volksstimme berichtete). Selbst das Jahrhunderthochwasser an der Wipper 1994 hatte aber große Bereiche der Stadt Güsten überhaupt nicht erreicht. Sicherlich auch durch den damaligen Deichbruch.

Bürgermeister und Saale-Wipper-Verwaltung luden sich nun einen Vertreter vom LHW ein, um mit ihm darüber zu reden, dass künftige Baupläne wegen der dargestellten Überflutungsgefahr eben nicht ad acta gelegt werden müssen. Bürgermeister Zander sagte, dass das in Einzelfällen nämlich fast passiert wäre. Thilo Weichel, LHW-Sachbearbeiter für wasserbauliche Grundlagen, kündigte eine Überarbeitung der Überflutungskarten an. Das geschehe bis Ende 2014 mit einem nun zweidimensionalen Modell für den Wipper-Bereich von der Saalemündung bis zum Rückhaltebecken bei Wippra. Das steht kurz vorm Baustart. Auch nach Fertigstellung - voraussichtlich in zwei Jahren - soll es noch einmal eine Komplettüberarbeitung der Karten geben. Weichel nahm die Hinweise von Helmut Zander und Joachim Rosenthal, Vorgänger des jetzigen Verwaltungsleiters Steffen Globig, mit.

Demnach sollten unter anderem die Überflutungsmöglichkeit der alten B 185, die Liethe-Durchlässe an der B 6n und die Flutmulde Osmarsleben einbezogen werden. Letztere waren bislang auf den Plänen komischerweise weiß geblieben, obwohl sie die Wipper im Hochwasserfall entlasten. Und an der B 185 alt hörte das Blau auch plötzlich auf. Das begründete Weichel damit, dass man ja irgendwo mit der Kartierung aufhören müsse. Diese Linie werde auf jeden Fall geändert. Ebenfalls vermutlich noch nicht in den Plänen vermerkt: das neue Überlaufwehr Warmsdorf.

Thilo Weichel bezeichnete das Gespräch als zuträglich für die neuen Karten. Man wolle ja das Gleiche - der Hochwasserschutz sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, für die man miteinander reden müsse.

"Die neuen Karten werden dann das ,Maß aller Dinge` sein", kündigte er noch an. "Die bisherigen tragen nur Info-Charakter."