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Die Achse Lateinamerika GmbH hat ihren Sitz jetzt im Gewerbegebiet / Exporthandel mit Industrietechnik Ecuadorianer holt Firma nach Förderstedt

Von Franziska Richter 11.09.2014, 03:13

Die Achse Lateinamerika GmbH hat ihren Sitz seit Dienstag offiziell im Förderstedter Gewerbegebiet. Die deutsch-ecuadorianische Firma ist aus Osterweddingen hierher gezogen und exportiert deutsche Industrietechnik, die in ganz Südamerika begehrt ist.

Förderstedt l Die Achse Lateinamerika GmbH hat am Dienstag offiziell ihren Einzug in das Förderstedter Gewerbegebiet gefeiert. Geschäftsführer J. Carlos Alzuro Lopez konnte etliche Partner und Freude der Firma begrüßen - mit Cocktails wie den Mojito und kubanischer Musik auf dem Firmenparkplatz.

Vor kurzem war die Firma aus Osterweddingen nach Förderstedt mit dem kompletten Vertrieb und der Verwaltung gezogen. Zuvor teilte sich das Unternehmen seit 2011 nur das Lager mit der Sikora GmbH, die im Erdgeschoss des Gebäudes sitzt. Dann wollte Geschäftsführer J. Carlos Alzuro Lopez alles hier in Förderstedt konzentrieren, wohnt er doch selbst auch ganz in der Nähe, in Schönebeck.

"Meine Frau kommt aus Schönebeck. Ich bin kurz nach der Wende nach Deutschland gegangen."

Wie der Ecuadorianer nach Sachsen-Anhalt kommt? Einen kleinen Einblick in sein Privatleben gibt er der Volksstimme: "Meine Frau kommt aus Schönebeck. Ich hatte sie in der damaligen Sowjetunion kennengelernt. Ich bin kurz nach der Wende nach Deutschland gegangen."

Im Jahr 2000 gründete er die Achse Lateinamerika GmbH, die deutsche Industrietechnik nach Südamerika exportiert. "Das sind Anlagenmaschinen, Werkzeuge, Fördertechnik, Labortechnik, Großmotoren - im Prinzip alles für die Industrie, vom Bergbau über die Energiewirtschaft bis zum Hafenbetrieb", erläutert J. Carlos Alzuro Lopez sein Geschäftsmodell.

Produziert werden Technik und Werkzeuge von weiteren, größtenteils deutschen Firmen. Insgesamt sind es 40 Partner. Die Achse Lateinamerika GmbH ist allein für den Export nach Lateinamerika, also Mittelamerika, die Karibik und Südamerika, zuständig. Dabei gelten teilweise strenge Einfuhrregelungen. Nicht jede Firma ist für den Export zugelassen. Daher nehmen die deutschen Industrietechnikproduzenten die Firma als "Versanddienstleister" für ihre Produkte mit ins Boot.

"Die deutsche Technik ist in Lateinamerika sehr beliebt. Sie ist zuverlässig und langlebig."

Mit dieser Strategie fährt die Firma acht Millionen Euro Umsatz pro Jahr ein. "Die deutsche Technik ist in Lateinamerika sehr beliebt", erklärt J. Carlos Alzuro Lopez. "Sie ist zuverlässig und langlebig. Wir haben viele Kunden, die bereit sind, für diese hohe Qualität mehr zu zahlen." Auch aktuell sieht die Auftragslage sehr gut aus, sagt er.

Seine Kontakte in die Heimat konnte der Geschäftsmann für sein Unternehmen nutzen. So zählt er unter anderem auch die staatliche kubanische Energiewirtschaft, wo er Teile für Kraftwerke liefert, zu seinen Partnern.

Am Förderstedter Hauptsitz der Firma sind 15 Mitarbeiter beschäftigt. Davon sind zwei im Vertrieb, also mit dem Verpacken, beschäftigt. "Die anderen kümmern sich um den Export, um den Zoll und so weiter", sagt J. Carlos Alzuro Lopez. Für den Export sind unzählige Dokumente zu bearbeiten und zu verwalten. Weitere Mitarbeiter sitzen in Buchhaltung und Sekretariat.

Schwerpunkt der Firma ist der Versand: Die Ware kommt von den einzelnen Lieferanten an, wird in Förderstedt von Inspekteuren geprüft, für den Kunden zusammengestellt und verpackt.

Die Lieferungen nach Lateinamerika erfolgen per Lkw, Schiff und Flugzeug. "Durch die lange Reise, zum Beispiel mit dem Schiff, müssen die Sendungen von uns besonders wetterbeständig verpackt werden", erklärt Lagermitarbeiter Achim Müller.

Weitere Nebensitze der Firma sind in Havanna und Panama, wo je sechs Mitarbeiter sitzen und für die Kundenbetreuung vor Ort zuständig sind.