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Viele soziale Unterschiede

24.09.2014, 01:04

Während ihres gestrigen Besuches in Staßfurt sprach Volkssstimme-Redakteur René Kiel mit der stellvertretenden Fraktionschefin der Linken im Bundestag, Sarah Wagenknecht.

Volksstimme: Sie waren zuletzt in den 1990er Jahren zu einer Podiumsdiskussion in Staßfurt. Wie hat sich die Stadt verändert? Welche Eindrücke nehmen Sie mit?

Sarah Wagenknecht: Ich hatte leider keine Zeit, mir die Stadt anzugucken. Ich nehme an, dass sicher einiges, wie zum Beispiel an den Fassaden, passiert ist. Wir haben aber trotzdem viele soziale Unterschiede und das ist das Problem, das die Linke als einzige Partei anspricht. Dafür bekommen wir auch die Resonanz, die wir haben.

Warum sind Sie zur Eröffnung eines Bürgerbüros nach Staßfurt gekommen?

Bianca Görke hat mich eingeladen, was mich sehr gefreut hat. Ich mache das auch nicht sehr selten, weil es mir auch wichtig ist, mit Bürgern ins Gespräch zu kommen. Man bekommt einen Eindruck, was vor Ort passiert. Politik lebt ja nicht nur davon, dass wir im Bundestag reden oder in Talkshows gehen, sondern sie lebt vor allem davon, dass es solche Büros gibt, wo die Menschen hingehen können und Ansprechpartner haben, wo die Linke greifbar ist für sie. Daher habe ich ein großes Interesse, dass es solche Büros und solche engagierten Frauen wie Bianca Görke gibt. Deshalb unterstütze ich das sehr gern.

Staßfurt ist geprägt von einer hohen Arbeitslosigkeit und einer geringen Kaufkraft. Was sagen Sie den Bürgern, denen es nicht besonders gut geht? Wann wird mal Licht am Ende des Tunnels zu sehen sein?

Wichtig ist, dass diejenigen, denen es nicht gut geht, sich nicht zurückziehen, sondern wirklich auch weiterhin wählen gehen. Meine Hoffnung ist natürlich auch, die Linke zu wählen, denn die Politik in diesem Lande muss sich ändern. Die SPD macht immer nur Versprechen auf Bundesebene. Wir erleben jetzt wieder, dass sie davon so gut wie nichts einlöst - die ganze Verheerung am Arbeitsmarkt. Die Rente wird nicht grundlegend verändert. Das heißt Armutsrenten für viele Menschen bleiben und auch der Mindestlohn ist durchlöchert. Wir als Linke wollen tatsächlich soziale Gerechtigkeit in diesem Land. Das ist möglich. Deutschland ist reich genug. Man muss nur den Mut haben, an das Geld der Reichen ranzugehen. Dieser Mut fehlt der CDU wie auch der SPD und den Grünen sowieso. Deshalb braucht es eine starke Linke.