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Liedermacher Werner Fuhrmann will sich für mehr kindgerechte Radioprogramme einsetzen Wo bleibt die Musik für Kinder?

Von Franziska Richter 27.09.2014, 03:07

Nur eine Stunde Programm für Kinder im öffentlich-rechtlichen Radio. Das ist dem Liedermacher Werner Fuhrmann zu wenig. Beim Rundfunk will er sich jetzt für mehr Inhalte für die Kleinsten einsetzen.

Atzendorf l Werner Fuhrmann (62) aus Atzendorf ist über die Grenzen des Salzlandkreises hinaus bekannt - wegen seiner CDs mit fröhlichen Liedern für Kinder, dem Titel "Elefantenklo", den er im Magdeburger Zoo sogar mit dem Kinderkanal verfilmt hat, oder wegen seiner Auftritte in Kinderkliniken der Region. Die Älteren kennen ihn als Leiter der einstigen "Salzländer Blasmusikanten".

Seit einiger Zeit macht sich Werner Fuhrmann Gedanken: "Was kann man für Kinder tun in dieser schnelllebigen Zeit, in der es nur um Geld und um Macht geht und bei dieser politischen Lage in Europa?" Fuhrmann meint, die Politiker, egal ob Kommunal-, Landes- oder Bundespolitiker, haben das Thema Kinder kaum auf dem Schirm.

Daher will er sich in Zukunft auch der Politik widmen und seine Vorstellungen in einer eigenen Partei umsetzen: "Für ein kinderfreundliches Deutschland und für mehr Schutz der Kinder" soll sich die "demokratische Volkspartei" nennen, die wie er sagt "weder links noch rechts angesiedelt sein soll". Für die Gründung einer solchen Partei sucht er derzeit Mitstreiter - bundesweit.

Neben dem Engagement für Kinder will er sich mit dieser Partei auch für Hartz IV-Empfänger einsetzen. "Wenn eingespart wird, dann zuerst bei den Menschen, die nicht viel haben", meint Fuhrmann.

Sein Einsatz für Kinder beinhaltet natürlich auch: Mehr und vor allem bessere Musik für Kinder im Fernsehen und im Radio. "Als ich beim MDR Sachsen-Anhalt im Radio mit meinen Kinderliedern vorgestellt wurde, hat der Sender daraufhin Anrufe verschiedener Kitas bekommen, dass sie die Lieder noch einmal spielen sollen. Für Kinderlieder ist daher der Bedarf da", meint Fuhrmann.

Bei privaten Radiosendern der Region gebe es kaum Programme für Kinder. "Bei MDR Figaro laufen nur eine Stunde pro Woche Inhalte für Kinder ab 10 Jahren", erzählt Fuhrmann, was er aus seinen Gesprächen mit den MDR-Chefs erfahren hat - gemeint ist die Sendung "Figarino". Auch mit dem MDR Sachsen-Anhalt hatte er Briefverkehr, der der Volksstimme vorliegt: Die Ausstrahlung von Kinderliedern gehört nicht ins Konzept des Senders, heißt es dort.

"Es kann ja nicht sein, dass es keine Programmplätze für Kinder bis zehn Jahren gibt", ärgert sich Werner Fuhrmann. Noch dazu beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Dieser habe die Pflicht, alle Bevölkerungsgruppen mit Information und Unterhaltung zu versorgen. Was dort gesendet wird und was nicht, "darf nicht nur die Entscheidung einzelner Redakteure sein", meint Fuhrmann. MDR und Co. hätten einen öffentlichen Auftrag und könnten Kinder als Zielgruppe nicht einfach links liegen lassen.

"An der Schnittstelle Kinder-Teenager beginnt unter anderem mein Engagement als Politiker: Die Reform in der Kindermusik. Nicht unter dem Motto: Je blöder um so besser. Es geht darum, mit welchen Mitteln das musikalische Konzept für die "Kindermusik" in Deutschland von bestimmten Plattenfirmen und Redakteuren bestimmt und umgesetzt wird." Fuhrmann meint, psychische Erkrankungen bei Kindern nehmen stetig zu. Liegt es am Informationsüberfluss, am sinnentleerten Radiogedudel, an der Gewalt im Fernsehen? "Kinder brauchen Musik, die nicht aggressiv und krank macht", sagt er und stellt sich bunte, handgemachte Lieder vor im Radio - in etwa wie sein "Elefantenklo", bei dem schon Kindergartenkinder mitsingen können und das den Kleinen eine fröhliche, fantasievolle Sichtweise auf die Welt vermittelt.

Fuhrmann wird dem MDR weiter seine Ideen anpreisen. Unter anderem möchte er ein Gesprächsrunde im Fernsehen darüber, dass es mehr Kinder-Sendungen im Programm geben soll. "Oder es könnte einen festen Programmplatz für die Kitas unseres Bundeslandes im Radio geben", träumt er. Eine Idee ist es auch, Bürgerradios und freie Radios für ein Kinderprogramm zu gewinnen.

"Dafür brauche ich auch die Unterstützung der Eltern, Großeltern und der Kitas", wirbt er für Mitstreiter. Und auch seine noch zu gründende Partei braucht Mitglieder.

Wer Werner Fuhrmann bei seinen Ideen unterstützen will, kann sich informieren unter www.fuhrmann-politik.de oder ihn direkt anrufen unter (0171)5234164